Für die Entwicklung dieses neuen Stickstoffdüngers haben die Wissenschaftler Klee direkt nach der Ernte getrocknet und zu
Pellets verarbeitet.
In Feld-versuchen zeigte sich, dass der Stickstoffbedarf von beispielsweise Spinat durch die Pellets vollständig gedeckt werden konnte. Auch konnten sie die
Versorgung mit allen weiteren Makro- und Mikronährstoffen sicherstellen. Die Düngewirkung ist nach Aussagen der Forscher vergleichbar mit der von Hornmehl, das im
Ökolandbau als Handelsdünger bewährt ist.
Ein Start-up-Unternehmen stellt die Pellets nun her und wird sie noch in diesem Jahr unter dem Namen „KleePura“ im Bio-Einzelhandel und im Internet vertreiben.
Klee als ideale nachhaltige Stickstoffquelle
Weiß- und Rotklee erwiesen sich als ideal zur Herstellung der Pellets, da die Pflanzen ein enges Verhältnis von
Kohlenstoff zu Stickstoff aufweisen. Damit garantieren die Pellets eine schnelle Umsetzung nach der Düngung. Zudem können pro Jahr 70 bis 100 Doppelzentner
Trockenmasse geerntet werden, was eine rentable Pellet-Erzeugung ermöglicht.
Um hohe Erträge mit ausreichendem Stickstoffgehalt zu erzielen, sind laut den Wissenschaftlern bei der Sommerernte enge Schnittintervalle von etwa zwei Wochen entscheidend.
Alternative zur Verwertung konventioneller Reststoffe
Viele Kulturen im ökologischen
Gemüsebau haben einen hohen Stickstoffbedarf. Die derzeit verfügbaren ökologischen Dünger sind dafür oft nicht ausreichend, weshalb Ökolandwirte zugelassene
Reststoffe aus der konventionellen
Landwirtschaft einsetzen. Die ökologisch erzeugten Klee-Pellets stellen nach Ansicht der Forscher eine gute Alternative dar.
Das
Bundeslandwirtschaftsministerium hat die dreijährige Studie im Bundesprogramm Ökologischer
Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (
BÖLN) gefördert. Die
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) betreute die Forschungsarbeiten als Projektträger.
Weitere Informationen zur Studie gibt es unter http://orgprints.org/31177/1/31177-11OE109-htw-dresden-schmidtke-2016-duengemittel-gemuese.pdf