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01.08.2010 | 05:39 | Resistenzforschung 

Neuer Forschungsverbund will Pflanzen widerstandsfähiger machen

Erlangen/Nürnberg - Kulturpflanzen widerstandsfähiger gegen Hitze, Trockenheit und Krankheitsbefall zu machen, ist das Ziel des neuen bayerischen Forschungsverbunds „Forplanta: Pflanzen fit für die Zukunft“.

Dürreresistenz
Prof. Dr. Uwe Sonnewald, Lehrstuhl für Biochemie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), ist an der Forschung mit einer Arbeitsgruppe beteiligt. Das bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert den Verbund in den kommenden drei Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro.
„Durch den Klimawandel werden in den nächsten Jahren Hitze und Trockenheit unseren Kulturpflanzen verstärkt zusetzen“, sagt Prof. Sonnewald. „Der neue Forschungsverbund will mit Hilfe moderner Technologien wie der Gen- und Genomforschung herausfinden, wie Pflanzen besser gegen diese Belastungen gewappnet werden können.“ Zunächst wollen die Forscher die Pflanze Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana) untersuchen. Von dieser existieren weltweit eine Vielzahl so genannter Ökotypen, d.h. Varianten, die entweder an heiße und trockene oder an kalte Klimaregionen angepasst sind.

In der Arbeitsgruppe von Prof. Sonnewald wird erforscht, wie sich bei den verschiedenen Ökotypen die Aktivität der Gene sowie der Stoffwechsel bei Hitze und Trockenheit verändern. Im Zentrum der Forschung stehen dabei der pflanzliche Wasserhaushalt und das Pflanzenhormon Abscisionsäure (ABA). Dieses wirkt bei Wassermangel wie ein Stresshormon. Es sorgt dafür, dass die Spaltöffnungen in der Außenhaut der Blätter geschlossen werden – aus der Pflanze entweicht dann weniger Wasser. Wenn es gelingt, die Wirkung von ABA bei den Pflanzen zu optimieren, könnte die Toleranz gegen Hitze und Dürre verbessert werden. Da die Spaltöffnungen außerdem wichtige Eintrittspforten für schädliche Bakterien und Pilze sind, will die Arbeitsgruppe von Prof. Sonnewald untersuchen, ob sich Veränderungen bei den Spaltöffnungen auch auf die Abwehr von Krankheitserregern auswirken.

Die Universität Erlangen-Nürnberg, gegründet 1743, ist mit 27.000 Studierenden, 550 Professorinnen und Professoren sowie 2000 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Technik und Medizin in engem Dialog mit Jura und Theologie sowie den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit Mai 2008 trägt die Universität das Siegel „familiengerechte Hochschule“. (idw)
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