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22.03.2017 | 08:28 | Satelliten 
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Neues Forschungszentrum für landwirtschaftliche Fernerkundung etabliert

Braunschweig - Mit dem erfolgreichen Start des Sentinel-2B Satelliten am 7. März 2017 um 2:49 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist das Quartett der hochauflösenden Fernerkundungssatelliten des Europäischen Weltraumprogramms „Copernicus“ jetzt komplett.

Fernerkundung
(c) proplanta
Deutschland wird nun regelmäßig alle ein bis drei Tage von zwei Radarsatelliten und zwei optischen Satelliten mit multispektralen Aufnahmegeräten überflogen und vermessen. Mit den Sentinels verfügt die landwirtschaftliche Forschung und Praxis über eine völlig neuartige Datenquelle und diese in einer bisher ungeahnten Präzision.

Die riesige Menge an Rohdaten muss ausgewertet und interpretiert werden. Sie stellen einen erheblichen Mehrwert für eine Vielzahl an Fragen dar, die an den Fachinstituten des Julius Kühn-Instituts (JKI) erforscht werden und für die Ressortforschung und die Beratung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) von Belang sind.

Die Nutzungsmöglichkeiten sind enorm vielfältig. Daher hat sich das JKI entschlossen, ein Forschungszentrum für landwirtschaftliche Fernerkundung (FLF) als institutsübergreifende Einrichtung zu etablieren. Das FLF ist Ansprechpartner für das BMEL sowie die Fachinstitute des JKI. Darüber hinaus soll es Anlaufstelle für andere Forschungseinrichtungen und Behörden mit Bezug zur Fernerkundung sein.

Mit der Koordination des FLF ist Dr. Holger Lilienthal vom JKI-Fachinstitut für Pflanzenbau und Bodenkunde betraut. „Wir fangen gerade erst an, das Potenzial dieser Datenfülle für unsere Fragestellungen zu erschließen“, sagt Dr. Lilienthal, „und es laufen bereits jetzt schon die Planungen für die nächste Generation der Sentinel-Satelliten ab 2030.“ Folgerichtig sucht das JKI nach weiteren Anwendungsmöglichkeiten für die Fernerkundung im landwirtschaftlichen Bereich und beabsichtigt, diese Forschungsaktivitäten auszubauen.

„Viele interessante Forschungsergebnisse landen derzeit nach Beendigung eines Projektes in der Schublade, da die dafür zeitlich befristet eingestellten Personen nicht weiter finanziert werden können. In anderen Fällen werden Methoden nur in kleinen Untersuchungsgebieten getestet. Die Übertragung und Anwendung auf größere Regionen oder gar das gesamte Bundesgebiet findet nicht statt“, führt Lilienthal weiter aus. Das FLF will sich dieser Ergebnisse und Methoden künftig verstärkt annehmen und geeignete Ansätze operationell für Deutschland aufbereiten.

Das FLF setzt sich aus Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern und technischem Personal des JKI zusammen. Es wird angestrebt, die Anwendungsfelder für Fernerkundungstechnologien zu erweitern. Neben den Fragestellungen zu Aspekten der Kulturpflanzen sollen Kooperationen mit anderen Einrichtungen die  Informationen zur Agrarstatistik (DeStatis), Agrarmeteorologie (Deutscher Wetterdienst, DWD) und Agrarökonomie (Thünen-Institut) entwickelt werden.

Dr. Holger Lilienthal wurde von der Europäischen Kommission als sogenannter „Copernicus Relay“ für Landwirtschaft in Deutschland benannt. Er ist damit der direkte Kontakt zur EU und wird Fragen und Anregungen aus Forschung und Praxis dorthin weiterleiten.
jki
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agricola pro agricolas schrieb am 22.03.2017 12:08 Uhrzustimmen(38) widersprechen(28)
Sicherlich gelingt es jetzt, die aktuelle Auflösung von 300 x 300 Meter auf 100 x 100 Meter erfolgreich zu verbessern!? Aufgrund dieser neuen multispektralen Aufnahmetechniken werden gesichert bereits VOR DER AUSSAAT Daten und Fakten erfasst, um das Verhaltensmuster eines jeden kleinen deutschen/europäischen Bäuerleins exakt prognostizieren zu können (z.B. schon im Vorfeld, ob Flächen mit Getreide, Mais o. ZR bestellt werden) Die Handlanger des USDA sind mittels weitaus billigerer Glaskugelrotation dem ganzen schon um Quantensprünge voraus. Uns tumben Bauern verkauft man jetzt euphorisch die Vorzüglichkeit solcher preismanipulatorischen Systeme... // Etwas haben dieselben allerdings weltweit allesamt gemein, leider: Dem aktuellen Temperaturanstieg am Nordpol mit sämtlichen fatalen Konsequenzen trägt man analytisch keinerlei Rechnung, hier verkennen solche geistigen Größen stoisch die gewaltige Dimension in den weltweiten klimatischen Einflüssen. Ein Versagen der hochgelobten Digitaltechnologien auf breiter Front! Mittlerweile hat das „Christuskind“ El Niño selbst unsere heimischen Gazetten erreicht: Die fraglich ruhmreich allseits ausgelobten südamerikanischen Megaernten ertrinken aktuell in den Fluten. Peru trifft es dato am härtesten! In der Arktis werden in diesem Winter das dritte Mal in Folge Temperaturen um den Schmelzpunkt gemessen, die Normalität stellen bislang zweistellige Minusgrade dar! Sämtliche Klimaforscher stehen im Grunde genommen vor einem Scherbenhaufen ihrer bisherigen Erkenntnisse. Welchen Einflüssen der oberen Winde in der Stratosphäre unterwerfen sich künftig unsere Jetstreams in den darunterliegenden Schichtungen der Atmosphäre etc. pp.!? // Formidable wissenschaftliche Zielmarken werden nun, wie vorstehend dargestellt, großteils wohl irrsinnigerweise aus dem Agrarbudget staatlicherseits mit gigantischen Summen alimentiert!? Aus welcher tragenden Säule (I oder II?) muss hier wiederum vom Bäuerlein abgezwackt werden für Prognosemodelle mit bereits vorgezeichnetem Ergebnisteil: „Ein Drittel mehr für die Tonne“!? Liebe Bauernkollegen, die „Big-Brother-is-watching-you-Methodik“ läuft auf zu ungeahnter Höchstform! Unsere Datensätze sind eindeutig die Währung der Zukunft. Der Bauernstand wird auf Staatskosten ungefragt ausspioniert; wollen wir selbst uns in schlussendlich moralisch vertretbarer logischer Konsequenz an solchen Erfolgsmodellen sodann partizipieren, so verweist man auf eine staatliche Datenhoheit, deren Freigabe an die Bauern es unter allen Umständen zunächst zu verhindern gilt. Mit astronomischen Verrechnungssätzen muss der Bauer als Nutzer in Vorleistung zu treten, 1.000,00 EURONEN / Schlepper / Jahr sind hier ein gebräuchliches Bauernabgreifmodell, damit nur kleinste Teilbereiche dieses satellitengestützten Digitalwunders in der bäuerlichen Praxis zentimetergenau genutzt werden können. Ich erinnere hier an die „Galileo-Versprechen", die zu keinem Zeitpunkt jemals für uns in Erfüllung gingen. Wartezeiten für den jeweiligen Nutzer der digitalen Zukunftstechnologien nach dem Einloggen von bis zu 45 Minuten bis zur realen Verfügbarkeit sind eher noch die Regel denn eine Ausnahme... Also, kauft vorstehenden Protagonisten größere Schreibtische mit mehr Schubladen, wo man solche obig abgebildeten Geldverbrennungswissenschaften sicher wegsperren kann... // Wir brauchen allerdings dringend eine Grundlagenforschung, keine Frage, um gerade diese in Folge des Klimawandels freigesetzten Windenergien künftig sinnvoll ausschöpfen und uns zu eigen machen zu können. Unsere begrenzten fossilen Energieträger, insbesondere die Atomstromnutzung, haben endgültig ausgedient. Dazu bedarf es einer intellektuell aufgeschlossenen Wissenschaftlergeneration, die bereit ist, eigene Fehleinschätzungen der Vergangenheit zunächst sich selbst eingestehen und kategorisch analysieren zu wollen, um hernach ziel- und ergebnisorientiert die notwendigen Verbesserungen mit Korrekturen schleunigst anzugehen. Ob das mit obigem elitärem Personenkreis funktionieren kann, darf zunächst einmal in Frage gestellt werden. - Die eigene lebenslang abgesicherte staatliche Alimentierung steht hier viel zu sehr im Vordergrund, wie die selbstbewusste Darstellung unverschleiert deutlich macht.
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