Das kürzlich unter anderem in Indien entdeckte Resistenz-Gen NDM-1 (Neu-Delhi-Metallo-Beta-Laktamase) sei bei zwei Patienten der Universitätsklinik Graz nachgewiesen worden, teilte das österreichische Gesundheitsministerium am Freitag mit. Beide Patienten hätten sich nach bisherigen Erkenntnissen im Ausland mit den Bakterienstämmen angesteckt.
Das NDM-1-Gen kann leicht von einer Bakterienart auf eine andere springen und macht die Keime damit gegen die handelsüblichen
Antibiotika resistent. Forschern bereitet dies Sorge, da die Entwicklung von wirksamen Medikamenten wahrscheinlich Jahre dauert.
Das Bakterium stammt eigentlich aus Südasien, ist aber in den vergangenen Wochen auch bei Menschen in Europa entdeckt worden. In Belgien starb Mitte August ein Mann aus Pakistan an einer Infektion mit dem Superbakterium. Einer der beiden Patienten, ein 30-jähriger Österreicher, ist in Graz schon vor Monaten behandelt und wieder entlassen worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA.
Der Mann hatte in Pakistan einen Motorradunfall, ist dort operiert worden und hat sich dabei wahrscheinlich angesteckt. Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse habe das Superbakterium im Nachhinein festgestellt werden können. Der andere Patient ist ein 14-jähriges Kind aus dem Kosovo, das momentan im Krankenhaus behandelt wird. (dpa)