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26.07.2008 | 11:13 | Algenbiotechnologie  

Neues Verfahren zur Bio-Energie-Gewinnung aus Algen entwickelt

Köthen - Algen bergen ein enormes Potenzial als Wertstoffproduzent und Energieträger. Sie nutzen Sonnenlicht als Energiequelle, um Biomasse zu produzieren und fixieren Kohlendioxid (CO2). Dies gewährleistet eine ökologische Nachhaltigkeit, die für die Gewinnung von Öl und Biogas genutzt werden kann.

Algen
(c) FH Sachen-Anhalt
Der Einsatz von Algen zur Minderung des Treibhausgases Kohlendioxid und als Alternative zu fossilen Energieträgern rückt zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses. Eine verschärfte Umweltgesetzgebung, steigende Rohölpreise und die Knappheit von Ressourcen fördern dies zusätzlich. Bisher entwickelte Verfahren zur Nutzung von Algen konnten aufgrund verfahrenstechnischer Probleme noch nicht in der Wirtschaft etabliert werden.

Das bisher wenig genutzte Potenzial der Algen erschließen gegenwärtig die Köthener Algenbiotechnologen unter Leitung und Koordination von Prof. Dr. Carola Griehl, Hochschule Anhalt (FH), in zwei Forschungsprojekten. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft werden folgende Aspekte untersucht:

Ein Projekt beschäftigt sich mit der Gewinnung von Öl aus Algen unter Nutzung von CO2 aus Abgasen. Dabei soll ein Verfahren zur Biomasse- bzw. Ölproduktion aus Mikroalgen unter Verwertung von CO2 aus Abgasen aus industriellen Verbrennungs- und Produktionsprozessen entwickelt werden. Ziel ist, neben dem Reduzieren der industriellen CO2-Emissionen, die Gewinnung von Öl für energetische Anwendungen wie beispielsweise Biotreibstoff. Die Untersuchungen hierzu erfolgen im Rahmen des Centers of Life Sciences der Hochschule Anhalt (FH) und werden durch industrielle Partner unterstützt.

Aber nicht nur der CO2-Anteil aus Abgasen wird zur Produktion von Biomasse- und Wertstoffen aus Mikroalgen genutzt, auch den im Biogas enthaltenen energetisch nicht nutzbaren Kohlendioxidanteil können die Algen verwenden, um Biomasse aufzubauen. Durch die Kopplung der Biogasreinigung mit der Kultivierung CO2-fixierender Mikroalgen entsteht einerseits besser verwertbares Biogas für Blockheizkraftwerke und andererseits wird Algenbiomasse produziert. Die Algenbiomasse kann nach der Wertstoffgewinnung wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Damit können sowohl die produzierten Wertstoffe als auch ein methanangereichertes Biogas einer Vermarktung zugeführt werden. Gleichzeitig werden die entstehenden Abfallstoffe umweltfreundlich und kostengünstig entsorgt. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbund-Forschungsprojekt mit der Hochschule Bremen wird von der Hochschule Anhalt (FH) koordiniert. Die Praxispartner sind MAL GmbH Stollberg (BiLaMal Unternehmensgruppe), Regio Biogas AG, algatec und L.U.M. GmbH.

Das Thema der Algenbiotechnologie ist an der Hochschule Anhalt (FH) kein Neues. Die vorindustriellen Forschungen von Prof. Dr. Carola Griehl und ihrem Team sind eng mit bereits laufenden Forschungsprojekten zur Wertstoffgewinnung aus Algen und zur Biogasgewinnung aus organischen Reststoffen verknüpft. (PD)
Mikroalgen im Blasensäulenreaktor (Foto: FH Sachsen-Anhalt)Bild vergrößern
Mikroalgen im Blasensäulenreaktor (Foto: FH Sachsen-Anhalt)
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