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01.03.2020 | 10:51 | Innovative Verfahren 

Noroviren auf Obst und Gemüse ausschalten

Limgo - Noroviren auf Obst und Gemüse können durch kaltvernebeltes Wasserstoffperoxid (H2O2) hochwirksam inaktiviert werden.

Noroviren bekämpfen
(c) Darren Baker - fotolia.com
Das konnte ein Forschungsteam um Prof. Barbara Becker an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo im Rahmen eines Projekts der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) nachweisen, das vom Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI) koordiniert wurde.

Laut FEI wird Wasserstoffperoxid bereits zur Entkeimung von Oberflächen, zur Desinfektion von Verpackungen und in Waschbädern verwendet. Die Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff habe den besonderen Vorteil, dass sie schnell in diese beiden Bestandteile zerfalle.

Bei der Kaltvernebelung von Obst und Gemüsemit glatten Oberflächen werde eine H2O2-Lösung bei Raumtemperatur mittels Druck über spezielle Düsen in sehr feine Dämpfe - sogenannte Mikroaerosole - überführt, ohne dass Kondensat entstehe. Nach dieser Behandlung seien keine Veränderungen der Sensorik und der Nährstoffgehalte festgestellt worden, so das FEI. Zudem hätten die Forscher keine Rückstände von Wasserstoffperoxid auf den behandelten Produkten nachweisen können.

Von dem innovativen Verfahren könnten somit viele Obst- und Gemüseproduzenten, Händler und verarbeitende Betriebe - auch in der Gastronomie - profitieren, hob der Forschungskreis hervor. Bevor sich das Verfahren allerdings breitflächig einsetzen lasse, müssten noch höhere Inaktivierungsraten auch auf Produkten mit rauer Oberfläche erzielt werden.

Im Rahmen eines Folgeprojekts in Kooperation mit der Universität Leipzig werde daher untersucht, ob durch eine kombinierte Anwendung ausgewählter chemischer und physikalischer Verfahren Noroviren auf Beerenobst zuverlässig inaktiviert werden könnten. Dies ist ein Projekt, für das dem FEI zufolge ein hoher Bedarf besteht. Allein 2017 seien in Deutschland mehr als 151.000 t Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren produziert und verarbeitet sowie 137.000 t aus weltweiter Erzeugung importiert worden.
AgE
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