Vor allem in den Wintermonaten werde das zu entwässernde Wasservolumen enorm ansteigen, bis zum Ende des 21. Jahrhunderts können es sogar 25 Prozent sein. Das ist ein Ergebnis von Untersuchungen von Wissenschaftlern der Jade Hochschule und der Universität Oldenburg.
«Die bestehende Entwässerungsinfrastruktur wird zukünftig nicht mehr ausreichen», warnte Projektleiter Helge Bormann. «Niederschläge, die heute noch als Extremereignisse eingestuft werden, werden zukünftig häufiger auftreten», sagte er. Auch die zunehmende Flächenversiegelung und den Anstieg des Meeresspiegels bezeichnen die Forscher als Probleme.
Im Gebiet des Entwässerungsverbandes Emden gebe es zwei Haupt Siel- und Schöpfwerke, die das Wasser ins Meer leiten. Die Kapazität dieser Werke sei jedoch schon jetzt ausgeschöpft. Da die bestehende Entwässerungsinfrastruktur zukünftig nicht mehr ausreichen werde, sei mit Partnern eine Reihe von Gegenmaßnahmen erarbeitet worden. Dabei geht es den Forschern zufolge vor allem um technische Maßnahmen wie die Erweiterung der Pumpkapazitäten der Schöpfwerke. Auch der
Ausbau der Speicherkapazitäten in bestehenden Gewässern wäre denkbar.
«Bei vollständiger Umsetzung aller vorgeschlagenen Maßnahmen könnte das Hochwasserrisiko bis Ende des Jahrhunderts deutlich gesenkt werden», sagte Projektleiter Bormann. Ein Restrisiko werde aber bestehen bleiben.