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13.07.2010 | 18:18 | Forschung  

Ozeanversauerung wirkt unerwartet stark auf Plankton

Spitzbergen/Kiel - Eines der größten europäischen Experimente zu den Folgen der Ozeanversauerung geht zu Ende.

Fluss
(c) proplanta

Unter Leitung des Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM- GEOMAR) haben Forscher aus zwölf Nationen auf Spitzbergen sechs Wochen lang untersucht, welche Auswirkungen steigende Kohlendioxidkonzentrationen auf die Lebensgemeinschaft im Meer haben. Ein erstes Ergebnis: Die Versauerung hat unerwartet gravierende Folgen für das Phytoplankton, das am Anfang der Nahrungskette steht.

Die Folgen für das Ökosystem und die Rückwirkung auf das Klima werden nun untersucht. «Wir erwarten einen Riesensprung in der Erforschung der Ozeanversauerung», sagte der Kieler Meeresbiologe Prof. Ulf Riebesell am Dienstag. Die zur Untersuchung genutzten Mesokosmen - die «größten Reagenzgläser» der Welt - werden in den nächsten Tagen abgebaut und sollen am 22. Juli mit dem Greenpeace-Schiff «Esperanza» Kiel erreichen.

Dann beginnt auch die umfangreiche Auswertung der gesammelten Daten im Labor. Um die Auswirkungen der Ozeanversauerung unter realen Bedingungen zu untersuchen, hatten die Wissenschaftler neun 17 Meter hohe Mesokosmen im Kongsfjord vor Ny-Ålesund im Nordwesten Spitzbergens verankert. Diesen «Reagenzgläsern», von denen jedes eine Wassersäule von etwa 50 Kubikmetern einschließt, wurde Kohlendioxid (CO2) in verschieden hoher Konzentration zugesetzt.

«Wir haben Bedingungen simuliert, wie sie in 20, 40, 60 Jahren und weiter in der Zukunft zu erwarten sind, wenn die Emissionen im bisherigen Maß fortschreiten», erklärte Riebesell. Die Ozeane speichern einen großen Teil des von Menschen verursachten Kohlendioxids und wirken damit der Erderwärmung entgegen.

Seit Beginn der Industrialisierung haben sie den Angaben zufolge bereits so viel CO2 aufgenommen, dass der Säuregrad des Wassers um 30 Prozent gestiegen ist. Polargebiete reagieren besonders sensibel auf diesen Versauerungsprozess, da kaltes Wasser mehr Kohlendioxid aufnehmen kann. (dpa)

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