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24.03.2011 | 02:51 | Kulturlandschaft in Südostasien 

Reiskultur(en) im Visier

Halle/Saale - Neues Forschungsprojekt untersucht, wie sich traditionelle Kulturlandschaften in Südostasien verändern und deren Wissen für eine nachhaltige Landnutzung eingesetzt werden kann.

Reis
(c) proplanta
Wissenschaftler wollen in den nächsten Jahren herausfinden, welche Bedeutung künstlich bewässerte Reisterrassen für den Erhalt der Artenvielfalt haben, wie sich diese traditionellen Kulturlandschaften in Südostasien erhalten und wie sich die Erfahrungsschätze für eine nachhaltige Landwirtschaft nutzen lassen. Rund 80 Forscher werden dazu per Fallstudien die Landnutzung auf den Philippinen, in Vietnam und Malaysia untersuchen. Im Fokus stehen dabei Ökosystem-Dienstleistungen wie Nahrungsmittelproduktion, Bestäubung, biologische Schädlingsbekämpfung, aber auch Kultur und Ästhetik. Das neue Forschungsprojekt LEGATO wird vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Halle/S. koordiniert und im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „Nachhaltiges Landmanagement" über fünf Jahre mit insgesamt 7,5 Millionen Euro gefördert.

Das Ziel dieser Fördermaßnahme, die zum Rahmenprogramm "Forschung für nachhaltige Entwicklungen - FONA" gehört, ist es, sowohl die nötigen Wissens- und Entscheidungsgrundlagen für ein nachhaltiges Landmanagement zu schaffen als auch die entsprechenden Handlungsstrategien, Technologien und Systemlösungen bereitzustellen. Rund 100 Millionen Euro stellt das Bundesforschungsministerium dazu für verschiedene Projekte zur Verfügung.

In Südostasien wollen die Forscher zum Beispiel die Bewertung von Ökosystemdienstleistungen weiterentwickeln. Neben ökologischen und ökonomischen Aspekten haben die Arbeiten aber auch eine wichtige kulturelle Komponente, da das Leben der Menschen stark durch vom Reisanbau geprägt ist. Reis verbindet Millionen Menschen in Südostasien - auch wenn die drei Untersuchungsländer kulturell sehr unterschiedlich sind: Die Philippinen sind christlich geprägt, Malaysia muslimisch und Vietnam immer noch deutlich sozialistisch.

„Zur langfristigen Datengewinnung werden wir die breite Bevölkerung einbinden. Libellen beispielsweise sind gute Indikatoren für den Zustand der Ökosysteme. Wir wollen eine Lösung anbieten, mit der die Bevölkerung die Arten einfach per Handy bestimmen kann und so die wissenschaftliche Arbeit unterstützt. Unser Ziel ist eine dauerhaft nachhaltige Landnutzung vor dem Hintergrund des Klima- und Landnutzungswandels", erklärt der Koordinator PD Dr. Josef Settele vom UFZ. Settele hatte bis 2009 das EU-Projekt ALARM koordiniert, aus dem in einem Zeitraum von 5 Jahren über 1000 wissenschaftliche Publikationen entstanden sind - davon über 15 in NATURE und SCIENCE. (ufz)
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