«Wir ersetzen chemische
Beizmittel durch physikalische Methoden», sagte Geschäftsführer Andreas Prelwitz am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die «Schweriner Volkszeitung» darüber berichtet. Die Getreidekörner würden mit niedrigenergetischen Elektronen behandelt, erklärte Prelwitz. Diese töten Pilzsporen, Viren und Bakterien auf der Samenschale ab. Das Verfahren werde auch zum Desinfizieren von Einwegspritzen, Verbandmaterial oder Getränkeflaschen benutzt.
Die Strahlendosis entspreche der sechsfachen Dosis eines alten Röhrenfernsehers. «Das ist definitiv nicht gefährlich», sagte Prelwitz. Für Rapssaat sei das Verfahren nicht geeignet. Beim
Raps müssten
Schädlinge bekämpft werden. Insekten könnten mit der Strahlendosis nicht getötet werden.
Derzeit wird Prelwitz zufolge ein Fünftel der Getreidefläche in Mecklenburg-Vorpommern mit chemiefrei behandeltem Getreide bestellt. «Das ist mehr als irgendwo sonst auf der Welt», sagte er. Die Nachfrage sei groß und könne nicht gedeckt werden. Mit der geplanten Erweiterung der Produktionskapazität bis zum nächsten Frühjahr könnte die Hälfte des bei Nordkorn aufbereiteten Getreides mit Elektronen behandelt wird. Das würde für ein Drittel der Getreidefläche in Mecklenburg-Vorpommern reichen.