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13.04.2013 | 18:22 | Schimpansen-Forschung 

Schimpansen auf gezielter Früchtesuche

Leipzig - Neben ihren zahlreichen Fertigkeiten haben Schimpansen auch botanische Kenntnisse.

Früchte
(c) proplanta
Sie setzen ihr Wissen ein, um im Regenwald gezielt nach frischen Früchten zu suchen, fand ein Forscherteam des Leipziger Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie heraus. Im Tai-Nationalpark an der westafrikanischen Elfenbeinküste beobachteten die Wissenschaftler, wie die Tiere die Bäume des Regenwaldes kurz vor der Reifezeit von Früchten regelrecht inspizierten. Schimpansen wüssten auch, dass manche Bäume zeitgleich Früchte tragen, teilte das Max-Planck-Institut am Mittwoch mit.

«Unsere Ergebnisse zeigen, welche Vielfalt an Strategien unsere nächsten Verwandten, die Schimpansen, bei der Nahrungssuche anwenden», sagte der Leiter der Abteilung Primatologie, Christophe Boesch. «Darüber hinaus beleuchten sie auch die evolutionären Ursprünge der menschlichen Fähigkeit des Kategorisierens und abstrakten Denkens.»

Die Forscher um Karline Janmaat und Christophe Bösche zeichneten im Regenwald die prüfenden Blicke der Schimpansen in Baumkronen auf. Für ihre Analyse verwendeten sie nur solche Aufnahmen, bei denen die Menschenaffen in die Bäume geschaut hatten, ohne Früchte zu finden.

Damit konnten sie ausschließen, dass duftende Früchte den Blick der Affen nach oben lenkten. Sie fanden heraus, dass die Schimpansen die Bäume in der Erwartung inspizierten, dort bald Früchte zu finden.

Als Bäume zeitgleich Früchte trugen, konnten die Forscher vorhersagen, welche Bäume die Tiere auswählen würden - um nach reifen Leckereien zu suchen. Ihre Schlussfolgerung: Schimpansen wissen, dass bestimmte Bäume zeitgleich Früchte tragen - und sie nutzen dieses Wissen bei der Nahrungssuche.

Dabei kombinieren sie verschiedene Fertigkeiten: botanische Kenntnisse, das Kategorisieren von Obstsorten und das räumliche Gedächtnis - um die passenden Bäume auch wiederzufinden. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler im Fachmagazin «Animal Cognition». (dpa)
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