Wie die Universität berichtete, enthält die neue
Kartoffel einen erhöhten Anteil an sogenannter resistenter Stärke. Dabei handelt es sich um Stärke, die zwar chemisch genauso aufgebaut ist wie die „normalen“ langkettigen Kohlenhydrate. Aufgrund ihrer abweichenden molekularen Struktur kann diese Stärke aber nicht ohne weiteres durch menschliche Verdauungsenzyme abgebaut werden. Die resistente Stärke zählt daher zu den Ballaststoffen.
Nach Darstellung der am Projekt beteiligten Wissenschaftler bringt ein erhöhter Anteil solcher unverdaulichen Kohlenhydrate etliche Vorteile mit sich. Sie verringerten den Kaloriengehalt der Mahlzeit, förderten das Wachstum nützlicher Darmbakterien sowie die Verdauung und wirkten sich zudem günstig auf den Glukosespiegel und den Insulinhaushalt aus. Die Forscher sind sich sicher, dass der Einsatz ihrer neuen Kartoffelsorte in der
Ernährung zu einer spürbaren Verbesserung der öffentlichen Gesundheit beitragen könnte.
Laut der Universität zielte das Forschungsprojekt konkret auf die Erhöhung des Amylosegehalts im Stärkeanteil der Kartoffel. Dieser liegt in herkömmlichen Sorten bei etwa 25 %, während der Rest der Stärke aus hochverdaulichem Amylopektin besteht. Im Rahmen der gentechnischen Veränderung der stärkebildenden Enzyme habe sich ergeben, dass neben einem erhöhten Amylopektin-Anteil auch eine Veränderung der Amylose eingetreten sei, die nun ähnliche Eigenschaften aufweise wie die resistente Stärke Amylose, erläutert die SLU. Damit würden die ernährungsphysiologischen Vorteile der neuen Kartoffelstärke noch ausgeprägter.
Da die Zulassung einer gentechnisch veränderten Kartoffel in Europa nicht zu erwarten ist, wollen die schwedischen Forscher eine Sorte mit ähnlichen Eigenschaften mit Hilfe der Genomediting-Methode CRISPR/Cas entwickeln.