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30.03.2012 | 10:40 | Planet unter Druck 

Umweltforscher fordern verbindliche internationale Richtlinien

London - Rund 2.800 internationale Forscher haben in dem Abschlusspapier einer Konferenz in London verbindliche weltweite Richtlinien für den Umweltschutz gefordert.

Erde
(c) yasar simit - fotolia.com
Wenn die Menschheit nicht sofort handle, sei die Erde «wie wir sie kennen» bedroht, heißt es in Abschlusserklärung der Konferenz «Planet under Pressure» (Planet unter Druck) am Donnerstag in London. Die Wissenschaftler fordern vom Weltgipfel Rio+20 im Juni in Rio de Janeiro eine weltweite Verpflichtung für menschen- und umweltgerechtes Wachstum.

«Die Zeit unumkehrbaren und dauerhaften Klimaveränderungen entgegenzuwirken läuft ab», heißt es in der Erklärung zum Zustand des Planeten. Die Stärke der Luftverschmutzung und der Grad des ökologischen Wandels seien bedenklich und könnten zu katastrophalen Konsequenzen für die Weltbevölkerung führen.

Die Forscher präsentierten auf der viertägigen Konferenz Beweise, dass ein neues geologisches Zeitalter auf der Erde begonnen hat: Das «Anthropocene», in dem der Mensch die Erde maßgeblich beeinflusse. «Seit den 1950er Jahren hat sich das Klima auf der Erde immer schneller verändert», heißt es in der Erklärung, an der führende Wissenschaftler aus aller Welt beteiligt waren. «Die Handlungen der Menschheit beherrschen jetzt das Erd- und Ökosystem.» Vergleichen könne man den Grad der Veränderungen mit der Eiszeit, nur dass es jetzt immer heißer auf der Erde werde.

Von der Ende Juni stattfinden UN-Konferenz fordern die Wissenschaftler «eine Verpflichtung zur weltweiten Nachhaltigkeit mit mehr Forschung, Aufklärung und Überwachung». Sie tagt 20 Jahre nach dem Erdgipfel von Rio de Janeiro in derselben Stadt. Auf der ersten Rio-Konferenz entstanden unter anderem die Artenschutz- und die Klimakonvention, aus der 1997 das Kyoto-Protokoll hervorging.

«Die bisherigen internationalen Abkommen reagieren nicht schnell genug auf den globalen Klimawandel und den Verlust der Artenvielfalt», kritisieren die Umwelt-Experten. «Technologische Innovationen alleine reichen nicht aus, um weltweit ein nachhaltiges System zu erreichen.»

Die UN-Konferenz in Rio im Juni sei eine Chance, «die die Welt in diesem kritischen Moment ergreifen muss», heißt es in der PuP-Erklärung. «Wir brauchen Richtlinien für eine nachhaltige Zukunft und müssen Wissenschaft und Politik stärker miteinander verbinden.» (dpa)
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