Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.06.2012 | 06:34 | Bergbau-Universitäten 

Universitäten wollen Rohstoffwende beschleunigen

Freiberg - Bergbau-Universitäten aus aller Welt haben in Freiberg ein Weltforum für Nachhaltigkeit gegründet und wollen so die «Rohstoffwende» beschleunigen.

Metall
(c) proplanta
Dieser Begriff steht für geschlossene Stoffkreisläufe unter der Nutzung erneuerbarer Energien.

«Immer weniger Bergbau, immer mehr Wiederverwertung», beschrieb der Rektor der Freiberger Bergakademie, Prof. Bernd Meyer, am Dienstag den Ansatz. Dieser Weg sei unaufhaltsam und Energie dabei der Schlüssel für die Technik.

Um alle Reststoffe zu verwerten, brauche man sehr viel Energie. Das Reservoir dafür sieht Meyer vor allem in der Sonne.

An dem Weltforum sind 58 Universitäten aus 39 Ländern beteiligt, darunter Einrichtungen aus Chile, China, Indien, Japan, Peru, den USA und Vietnam.

Sie wollen Standards für die Ausbildung festlegen und ihre Studenten zu einem neuen Umweltbewusstsein erziehen. «Wir wollen ein neues Rohstoffbewusstsein etablieren», erklärte Meyer.

«Es geht nicht nur um die Nachhaltigkeit von Ressourcen, sondern auch um Nachhaltigkeit in den Köpfen», sagte Prof. Nikolaj Tskhadaya von der Uchta State Technical University in Russland.

Das Weltforum verfolgt einen interdisziplinären Ansatz. Sozial-, Umwelt- und Wirtschaftswissenschaften sollen die Montanwissenschaften ergänzen, die Technologie soll in ein soziales Umfeld eingebettet werden.

Um bei steigender Bevölkerungszahl die Grundbedürfnisse abzudecken, werden jährlich bis zu drei Prozent mehr Energieträger, Metalle sowie chemische Grund- und Baustoffe benötigt, lautete eine Expertenprognose auf dem Forum. Dafür müssten pro Jahr weltweit bis zu 600 Millionen Tonnen mehr Erze, Kohle, Erdöl und Baustoffe gefördert werden.

Zugleich wird die Erschließung und Nutzung von Lagerstätten immer teurer. Auch das politische Umfeld spielt eine Rolle. Nicht selten befinden sich die Lagerstätten in Krisengebieten.

Nach dem Willen der Gründungsmitglieder soll das Weltforum zu einer festen Institution werden. Ein Nachfolgetreffen 2013 in St. Petersburg ist bereits geplant. Die Geschäftsstelle des Forums befindet sich am Sitz der Freiberger Bergakademie - der ältesten montanwissenschaftlichen Universität weltweit. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Wirtschaft und Naturschützer machen sich für regionale Rohstoffe stark

 Europas Rolle im Rennen um wichtige Rohstoffe stärken

  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich