Ziel dabei ist es, der Unkrautbelastung in Nutzpflanzenbeständen entgegenzuwirken und gleichzeitig die Pflanzen als Energieträger zu nutzen. Laut dem Koordinator des Forschungsinstituts, Dr. Christoph Glasner vom Fraunhofer-Institut UMSICHT, wird im Rahmen des Projekts unter dem Titel „Sweedhart“ analysiert, wie der Unkrautbefall der Felder auch ohne
Herbizide gehemmt werden kann.
Während der Feldernte entstehe durch die Verarbeitung des Mähguts zu etwa 25 % Häckselgut, das aus kurz geschnittenem Heu und Stroh, aber auch aus Unkrautsamen bestehe. Ohne weitere Behandlung würden diese Überreste meist zurück auf die Felder geführt. Dadurch bleibe das in der
Biomasse gespeicherte Energiepotential nicht nur ungenutzt, sondern führe auch dazu, dass die nächste Unkrautgeneration auf den Feldern heranwachsen könne.
„Ein Ziel von Sweedhart ist es deshalb, die Unkrautsamen bereits während der Ernte durch die Abwärme des Mähdreschers thermisch zu desinfizieren und so die Keimung des Unkrauts zu unterbinden“, erläuterte Glasner. In einem nächsten Schritt solle ermittelt werden, wie sich die gehäckselte Biomasse weiterverwerten lasse, etwa als erneuerbare Energiequelle durch Verbrennung, aber auch als Ausgangsstoff für Materialien oder als neue Quelle für die Tierfütterung.
Am Ende wolle man einen Katalog an erfolgreichen sowie nachhaltigen Maßnahmen bereitstellen, mit denen die Unkrautbelastung auf Feldern verhindert und dem zunehmenden Problem der Herbizidresistenz und dem invasivem Unkrautwachstum entgegengewirkt werden könne.
Laut dem Fraunhofer-Institut wird Sweedhart als eines von 14 Projekten im Rahmen von Facce Surplus (Sustainable and Risilient agriculture for food and non-food systems) mit 1,45 Mio. Euro gefördert. Neben dem Fraunhofer UMSICHT sind an Sweedhart die Universität Norwegen für Wissenschaft und Technologie, die Universität Kopenhagen und die
Claas Selbstfahrende Mähdrescher GmbH beteiligt.