Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in einer Studie, die jetzt in der FachzeitschriftScientific Reports veröffentlicht wurde. Das deutsch-tschechische Wissenschaftlerteam unter Leitung des UFZ weist darauf hin, dass sich ein großer Teil Europas seit dem Frühjahr 2018 inmitten einer außergewöhnlichen
Dürre befinde. Eine Einordnung dieser Zeitspanne in die Reihe langfristiger globaler Klimadaten der letzten 250 Jahre habe gezeigt, dass es seit 1766 in Mitteleuropa keine zweijährige Sommerdürre diesen Ausmaßes gegeben habe.
Um Voraussagen ableiten zu können, nutzte das Forscherteamnach eigenenAngaben Klimasimulationsmodelle und spielte die Auswirkungen in drei Szenarien zukünftiger
Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2100 durch. Beim unterstellten höchsten Anstieg der
Treibhausgase bis zum Jahr 2100 sei mit einer Versiebenfachung der Anzahl zweijähriger sommerlicher Dürreperioden in Mitteleuropa in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts zu rechnen. Die Projektionen legten außerdem nahe, dass sich die von der Dürre betroffenen
Ackerfläche auf mehr als 40 Mio. ha fast verdoppeln würde.
Nehme man hingegen einen nur moderaten Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen an, verringere sich die Zahl der zweijährigen Sommerdürren im Vergleich zum vorgenannten Szenario um fast die Hälfte und die betroffene Ackerfläche um 37 %, so die Wissenschaftler. Würden niedrige Treibhausgaskonzentrationen angenommen, dann nehme die erwartete Häufigkeit von zweijährigen Sommerdürren gegenüber dem Extremszenario sogar ummehr als 90 % ab und die Zahl der dürregefährdeten Ackerflächen verringere sich um 60 %. Diese Ergebnisse deuten den Forschern zufolge darauf hin, dass eine wirksame Minderungsstrategie für die Emission von Treibhausgasen dazu beitragen könnte, das Risiko häufigerer und ausgedehnterer aufeinanderfolgender Sommerdürren in Mitteleuropa zu verringern.