Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.01.2010 | 21:50 | Umweltforschung  

Versauerung der Meere schadet auch Seesternen

Kiel - Die Versauerung der Ozeane bedroht höchst wahrscheinlich mehr Meeresbewohner als bisher angenommen.

Seeigel
(c) proplanta
So leiden auch Seesterne, Seeigel und andere Stachelhäuter (Echinodermata) darunter, wie eine internationale Studie unter Leitung des Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEMOAR) zeigt. Erste Versuche ließen auf «dramatische Auswirkungen» schließen, da es in saurer Umgebung schwieriger für Stachelhäuter sei, haltbare Kalkstrukturen aufzubauen, schreiben die Forscher. Ihre Studie ist in der Fachzeitschrift «Ecology Monograph» veröffentlicht. Die Versauerung der Meere ist eine Konsequenz der Verbrennung von Öl, Kohle und Erdgas. Aus dem Treibhausgas Kohlendioxid entsteht im Meer Kohlensäure. Bisher waren vor allem Auswirkungen auf die kalkbildenden Korallen und Muscheln bekannt.

Die Stachelhäuter spielen der Studie zufolge eine viel größere Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf als vermutet: Um ihre Schutzhüllen oder Skelette zu bilden, verbrauchen Stachelhäuter anorganischen Kohlenstoff aus dem Wasser. Diesen Kohlenstoff geben Seesterne und Co. an den Meeresboden ab, wenn sie sterben. Anders als der von Plankton oder Algen aufgenommene Stoff wird er also nicht im Meer remineralisiert. «Unsere Abhandlung verdeutlicht, dass wir erst wenig über die weitreichenden Kohlenstoffprozesse wissen, in die Kalk bildende Arten wie Echinodermata eingebunden sind», sagte Teamleiter Mario Lebrato. Er forderte, den Beitrag der am Meeresboden lebenden Organismen zum globalen Kohlenstoffzyklus neu zu bewerten. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nun schon ein Jahr außergewöhnliche Meerestemperaturen - Was steckt dahinter?

 Weitere Maßnahmen für Erreichen der EU-Klimaziele notwendig

 Jahrestemperatur 1,6 Grad höher als 1881

 Hochwasser wird mit dem Klimawandel immer häufiger

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken