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23.05.2020 | 07:32 | Entwaldung 

Verschwinden des Waldes treibt Artensterben an

Rom - Jedes Jahr verschwinden von der Erde rund zehn Millionen Hektar Wald - das ist eine Fläche, die fast so groß ist wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen.

Abholzung
UN-Report: Mit dem Verschwinden des Waldes sterben die Arten. (c) proplanta
Obwohl sich die Geschwindigkeit der Entwaldung verlangsamt habe, sei die Entwicklung alarmierend, warnen die UN-Agrarorganisation FAO und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP.

Die Wälder seien weltweit ein zentraler Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Als einen der Hauptgründe für Abholzung und andere Formen der Entwaldung nannten die UN-Experten, die am Freitag den «Globalen Waldzustandsbericht 2020» vorstellten, die Landwirtschaft. Hier werden speziell große Rinderfarmen sowie die Soja- und Palmölproduktion genannt.

Insgesamt seien in den vergangenen drei Jahrzehnten seit 1990 rund 420 Millionen Hektar Waldfläche verschwunden, weil sie in andere Formen der Nutzung umgewandelt worden seien. Allerdings habe sich der Prozess verlangsamt: In den 1990ern habe der Schwund bei rund 16 Millionen Hektar pro Jahr gelegen.

«Entwaldung und Schädigung der Wälder finden weiterhin in alarmierendem Tempo statt, was erheblich zum fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt beiträgt», schreiben FAO-Direktor Qu Dongyu und UNEP-Chefin Inger Andersen in dem Waldbericht. Die FAO hat ihren Sitz in Rom.

In Deutschland wies die Umweltstiftung WWF darauf hin, dass ein Großteil der Abholzung zwar nicht hierzulande passiere, aber die EU eine Mitverantwortung trage. «Jeder Hektar Waldverlust löst eine dramatische Kettenreaktion aus.

Artensterben, Verlust nachhaltiger Ressourcen und Einkommensmöglichkeiten und Anheizen der Klimakatastrophe bringen uns in existenzielle Schwierigkeiten», erläuterte Diana Pretzell, Leiterin Biodiversitätspolitik beim WWF. «Die Europäische Union hat hier eine besondere Verantwortung. Rund ein Sechstel aller bei uns gehandelten Lebensmittel tragen zur Entwaldung in den Tropen bei.»
dpa
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