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23.06.2016 | 10:27 | Bestäubungsleistung 
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Vor allem Hummeln bestäuben Pflanzen im urbanen Raum

Halle - Hummeln bestäuben Pflanzen in der Stadt häufiger als auf dem Land.

Hummel
Summ, summ, summ - in einem bekannten Kinderlied zieht es die Bienchen noch in Wald und Heide. Forscher aus Halle haben nun herausgefunden, dass es in der Realität anders aussieht. (c) proplanta
Gleichzeitig sind die Insekten in urbanen Gebieten öfter von bestimmten Parasiten befallen, die ihre Lebensdauer verkürzen können, wie Forscher der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) im Fachjournal «Proceedings of the Royal Society B» schreiben.

Sie beobachteten vier Pflanzenarten an neun Orten in und um Halle/Saale. Die Pflanzen waren in einem Gewächshaus gezüchtet worden und hatten dabei keinen Kontakt mit Bienen oder anderen Bestäubern. Während der Blütezeit beobachteten die Forscher, welche Insekten die Pflanzen wie oft besuchten. Zudem fingen sie Hummeln ein und untersuchten sie auf Parasiten.

Das Ergebnis: Innerhalb der Stadt wurden die Pflanzen häufiger von Insekten, besonders Hummeln, bestäubt als auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dass die Hummeln auch mehr Parasiten in sich trugen, sehen die Forscher ohne Besorgnis, diese seien schließlich ein normaler Bestandteil der natürlichen Ökosysteme. Die Hummeln bestäubten deshalb nicht schlechter.

«Die Studie zeigt aber auch sehr anschaulich, wie schlecht die Bedingungen für Wildbienen und die von ihnen bestäubten Pflanzen in modernen landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind», sagte Biologe Robert Paxton von der MLU. Innerhalb der Städte hingegen züchteten die Menschen etwa sehr viel mehr Blumen. Die Vielfalt sei dort größer. Das mache die Städte attraktiver für die Hummeln.

Die Forscher aus Halle wollen nun auch der Frage nachgehen, ob sich die Ergebnisse zum Parasitenbefall bei Hummeln auch auf Wild- und Honigbienen übertragen lassen. Die Studie führten die Forscher der MLU zusammen mit dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) durch.
dpa
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Kommentare 
NT schrieb am 11.07.2016 09:49 Uhrzustimmen(46) widersprechen(59)
Seit mehreren Jahren beobachte ich die drei Hummelarten ,die immer wieder auf meinem Grundstück für Ertrag bei Beerenobst und Kirschen sorgen. Ich lasse für einige Zeit auch das massenhaft wachsenden Schöllkraut stehen , um extra Futter für die Völker bereitstellen zu können. Ich kann bestätigen, dass auf jeden Fall zu verschieden Zeiten blühende Pflanzen benötigt werden. In den Städten werden diese blühenden Inseln ,die meist ständig blühende Pflanzenarten aufweisen,aufgesucht. Bei mir ist der zwischenzeitliche Höhepunkt,die Blüte der Kiwi ,jede Menge Pollen. Auch die Blüte der riesigen Glizine bringt sehr viel für die Hummeln,dann haben wir regelmäßig auch die großen Holzbienen am Haus. Seit zwei Jahren züchte ich die gehörnte Wildbiene,die durch Zufall mal im Fenster einige Kokons über Winter plaziert hatte. Diese Wildbienen und die wenigen Hummeln waren auch für den überdurchschnittlichen Ertrag bei den Kirschen verantwortlich. Die angebotenen Nisthilfen für Wildbienen sind nicht immer wirklich gut. Sehr gute Erfahrungen habe ich mit den 8,0mm-9,0mm Pappröllchen eines Herstellers für Bienenhotels gemacht.Die Bienen lieben die glatten Wände .Es wird noch eine andere sehr gute Nistmöglichkeit angeboten , die ich noch ausprobiere . Für Hummeln gibt es diese Nisthilfen ebenfalls.
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