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28.03.2016 | 00:01 | Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität 
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Forscher untersuchen das Phänomen Weizenunverträglichkeit

Hohenheim - Mediziner, Analytiker und Agrarwissenschaftler der Universitäten Mainz und Hohenheim sind dem Phänomen der Weizenunverträglichkeit auf der Spur.

Weizenunverträglichkeit
(c) proplanta
Wie dazu die Universität Hohenheim vergangene Woche berichtete, leiden bis zu 5 % aller Konsumenten an einer Unverträglichkeit gegenüber Weizen. Als möglicher Auslöser gelten bestimmte Proteine im Weizen. Es sei eine geheimnisvolle Krankheit, die die Wissenschaft lange vor ein Rätsel gestellt habe. Die genaue Bezeichnung laute „Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität“ (NCWS). Deren Ursache sei eine angeborene Immunabwehr, die durch Weizenproteine ausgelöst werde.

„Die NCWS ist nicht zu verwechseln mit einer Zöliakie - einer Glutenunverträglichkeit - oder einer Weizenallergie“, erklärt der Projektkoordinator und Gastroenterologe Prof. Detlef Schuppan . Mittlerweile haben die Forscher Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs) als Aktivatoren der angeborenen Immunität im Darm ausfindig gemacht. Die ATIs seien natürliche Proteine, die im Weizen vorkämen, erläuterte Schuppan. Wie viele Proteine genau dazu gehörten und wie sehr der Gehalt und die Zusammensetzung von der Sorte und den Umweltbedingungen im Anbau abhingen, sei aber noch unzureichend bekannt.

„Bei einer Gruppe von Menschen scheinen die ATIs aus glutenhaltigen Getreiden wie Weizen ab einer bestimmten Menge entzündliche Reaktionen im Körper zu aktivieren beziehungsweise zu verstärken“. Das könne bei den Betroffenen Bauchschmerzen, insbesondere aber auch Benommenheit, Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautveränderungen, depressive Stimmung und insgesamt eine Verschlechterung einer chronischen Erkrankung verursachen.

Laut dem Wissenschaftlichen Leiter des Arbeitsgebiets Weizen an der Universität Hohenheim, Dr. Friedrich Longin, ist es daher besonders wichtig, den ATI-Gehalt in den Weizensorten zu bestimmen und somit die wahrscheinliche Ursache der NCWS. Dazu bauten die Forscher in Hohenheim 150 Weizensorten an, von modernen Elitesorten bis hin zu wichtigen alten Weizensorten, zudem zehn verschiedene Dinkelsorten. Die 2015 geernteten Sorten würden nun auf ihren ATI-Gehalt analysiert und ihre immunstimulatorische Wirkung unter anderem anhand von menschlichen Zellsystemen im Labor geprüft.
AgE
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Kommentare 
cource schrieb am 28.03.2016 09:16 Uhrzustimmen(136) widersprechen(159)
den wissenschaftlern gehen scheinbar die themen aus, jetzt forscht man sogar bei den vorher so belächelten naturheilverfahren, diese haben schon vor zwanzig jahren die urkost/rohkost ohne jegliche getreidearten empfohlen--die forschung verkommt immer mehr zum selbstzweck--früher gab es nur einen "medizinmann" der auf kosten der sippe ein schönes leben führen konnte und heute haben wir gleich mehrere berufsgruppen (mediziner, biologen, chemiker, laborranten usw) die mit experimenten ihrem spieltrieb fröhnen
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