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02.02.2010 | 02:15 | Aus der Wissenschaft 

Wenn der Wurm drin ist: Nematoden könnten neue Ansätze für Arzneimittelwirkstoffe liefern

Bonn - Nematoden sind gefürchtete Schädlinge in vielen landwirtschaftlichen Kulturen wie z.B. im Kartoffelbau.

Wenn der Wurm drin ist: Nematoden könnten neue Ansätze für Arzneimittelwirkstoffe liefern
Einige Arten eignen sich aber auch zur biologischen Schädlingsbekämpfung, da sie tierische Schädlinge wie den Kartoffelkäfer im Larvenstadium befallen. Sie töten die Schädlingslarven, indem sie in den Wirt eindringen und ein Sekret mit toxisch wirkenden Bakterien abgeben. In den üblichen Populationsgrößen hat das aber keinen nennenswerten Einfluss auf die Zahl der Schadinsekten. Deshalb vermehrt man die in Frage kommenden Nematodenarten künstlich und bringt sie anschließend auf dem Feld aus. Das Problem dabei: Die im Labor gezüchteten Nematoden sind deutlich weniger wirksam bzw. toxisch als die frei lebenden Artgenossen.

An der Universität Wisconsin, USA, sind Wissenschaftler diesem Phänomen nachgegangen. Sie verglichen die Gene der frei lebenden Würmer mit denen aus dem Labor. Dabei entdeckten sie Veränderungen bei über 1.000 Genen, insbesondere bei denen, die für die Virulenz, den Stoffwechsel und die Langlebigkeit der Tiere verantwortlich sind. Schon kleinste Veränderungen eines Genabschnitts reichen offensichtlich aus, um die Toxizität der Nematoden entscheidend zu schwächen.

Nach Ansicht der Forscher spielen die gleichen Gene auch für die Toxizität vieler anderer Parasitenarten eine elementare Rolle. Deshalb seien die Ergebnisse auch auf Pathogene übertragbar, die etwa Pflanzen, Tiere oder den Menschen befallen. Aus dieser Erkenntnis ließen sich Angriffspunkte für völlig neue Wirkstoffe ableiten, die z. B. die Produkte der maßgeblichen Gene neutralisieren. Auch durch das gezielte Ausschalten einzelner Gene würde die Aggressivität von Parasiten, wie bei den Nematoden, deutlich geschwächt. Auf diese Weise könnten zahlreiche Krankheiten in Schach gehalten werden. (aid)
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