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23.06.2009 | 17:53 | Wetterbeobachtung  

Wetterüberwachung in Afrika profitiert von Mobilfunk

Genf/Stockholm/Wien - Das Global Humanitarian Forum (GHF), der Mobilfunk-Technologieanbieter Ericsson, die World Meteorological Organization (WMO) und weitere Partner setzen auf Mobilfunk, um die Wetterbeobachtung in Afrika entscheidend zu verbessern.

Wetterüberwachung
(c) proplanta
Im Rahmen der Inititative "Weather Info for All" sollen bis zu 5.000 neue automatische Wetterstationen auf Mobilfunkstationen in Afrika installiert werden. Die genauere meteorologische Information soll die afrikanische Landwirtschaft gerade in Zeiten des Klimawandels unterstützen. Dabei wird auf Kooperationen mit Netzbetreibern gesetzt. In Zusammenarbeit mit dem arabisch-afrikanischen Betreiber Zain http://www.zain.com werden die ersten 19 Stationen in Gebieten um den Viktoriasee installiert. Allein dadurch wird sich in dieser Region die Menge der verfügbaren Wetterdaten verdoppeln.

Nach Schätzungen des GHF ist der Klimawandel für etwa 300.000 Todesfälle pro Jahr und mehr als 100 Mrd. Dollar an wirtschaftlichen Schäden verantwortlich. "Die ärmsten Menschen der Erde sind den Einflüssen des Klimawandels am stärksten ausgesetzt", betont der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, Präsident des GHF. Denn rund ein Viertel der klimawandelbedingten Schäden entfällt auf Schwarzafrika. Gezielte Maßnahmen zum Schutz vor aufziehenden Unwettern oder zur rechtzeitigen Bewässerung von Pflanzungen wären daher enorm wichtig, erfordern aber verlässliche Wetterinformationen. Gerade in Afrika genügen derzeitige Beobachtungsnetzwerke nicht annähernd den empfohlenen Mindeststandards der WMO.

So entsprechen weniger als 200 Wetterstationen den WMO-Anforderungen. Daher will die neue Initiative mithilfe externer Geldgeber bis zu 5.000 zusätzliche Wetterbeobachtungsstationen entstehen lassen. Die Messstationen sollen in Zusammenarbeit mit Netzbetreiber auf existierenden oder neuen Sendestationen installiert werden. Das Mobilfunknetzwerk bietet somit die nötige Stromversorgung und Sicherheit für das Equipment. Außerdem ist gleich für die erforderliche Konnektivität gesorgt, um Daten per GSM an die jeweiligen Wetterdienste zu übertragen.

Rund 70 Prozent der afrikanischen Bevölkerung, das sind fast 700 Mio. Menschen, sind direkt von der Landwirtschaft abhängig. Um diesen Menschen effizient zu helfen, genügt es nicht, einfach mehr Wetterdaten zu sammeln und den nationalen meteorologischen und hydrologischen Diensten zugänglich zu machen. Daher wird auch an mobilen Applikationen gearbeitet, um die erstellten Wetterinformationen per Handy auch in entlegene Gebiete zu kommunizieren. "Ericsson hilft im Rahmen seines Mobile Innovation Center in Afrika dabei, diese Applikationen auch geeignet an regionale Bedürfnisse anzupassen", betont Ericsson-Pressesprecherin Katharina Praschl gegenüber pressetext.

Die ersten Installationen erfolgen im Netz von Zain in Kenia, Tansania und Uganda. Die Stationen in der Viktoriasee-Region könnten helfen, einen Teil jener 5.000 Todesfälle zu verhindern, die dort jährlich aufgrund von Stürmen und Unfällen zu beklagen sind. (pte)
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