Die Entwässerung von Mooren setzt den dort gespeicherten Kohlenstoff schrittweise frei. Die Verluste für das Ökosystem und die Klimaschäden sind enorm. Ihre Wiedervernässung zeigt sehr deutlich positive Effekte, sagen Wissenschaftler. (c) proplanta
Dies ist das zentrale Ergebnis einer vier Jahre dauernden gemeinsamen Forschung der Universitäten Rostock und Greifswald.
Durch das sogenannte «Wetscapes-Projekt» seien die Grundlagen gegeben, damit sich Landespolitik und Flächeneigentümer für die Wiedervernässung der Moore in
MV als zentrale Klimaschutz-Maßnahme entscheiden können, sagte Projektleiterin Nicole Wrage-Mönnig am Mittwoch.
Wie die Initiatoren berichteten, waren die CO2-Emissionen von wiedervernässten Mooren deutlich niedriger als die der entwässerten Moore. Teilweise sei dort sogar mehr
CO2 aus der Atmosphäre gebunden als freigesetzt worden.
Zudem zeigten sich bei wiedervernässten Moore entgegen gängiger Erwartung keine sehr hohen Methanemissionen. Methan gilt als stark klimaschädliches Gas ebenso wie Lachgas. Lachgas könne in Mooren nicht nur produziert werden.
Es werde auch aus der
Luft aufgenommen und in unschädlichen molekularen Stickstoff umgewandelt. «Dieser Prozess scheint in Niedermooren wichtiger zu sein als bisher angenommen, so dass diese Flächen unter Umständen sogar als Senken für Lachgas dienen können», betonte Wrage-Mönnig.
Intakte Moore seien auch Hotspots der biologischen Vielfalt und wegen der herausragenden Kohlenstoff-Speicherkapazität von höchster Bedeutung für das Klima. Entwässerte Moore geben dagegen den über viele Tausend Jahre gespeicherten
Kohlenstoff als
Kohlendioxid an die Atmosphäre ab. «Wiedervernässung hält diesen Prozess auf.» In Mecklenburg-Vorpommern sind 13 Prozent der Landfläche durch Moore bedeckt, etwa 90 Prozent davon sind entwässert.
Von entwässerten Mooren stammen den Untersuchungen zufolge aktuell etwa ein Drittel der gesamten
Treibhausgasemissionen Mecklenburg-Vorpommerns. Damit stellten sie die größte Einzelquelle für Treibhause in Mecklenburg-Vorpommern dar.