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27.06.2008 | 14:50 | Agrarforschung 

Wissenschaftler wollen Kakao-Gene entziffern

Miami - Forscher des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA)  wollen den genetischen Codes des Kakaobaumes analysieren.

Kakaobohnen
(c) Printemps - fotolia.com
Ziel der auf fünf Jahre angelegten Unternehmung ist es, die Züchtungsforschung zu unterstützen, um so ertragsreichere und widerstandsfähigere Kakaosorten zu erhalten, denn Pilzbefall und Wasserknappheit kostet die Kakaobauern jährlich mehrere hundert Mio. Dollar. Unterstützt werden die Forscher dabei vom IT-Unternehmen IBM, das das Genom des Kakaobaumes kartieren will, und vom Süßwarenhersteller Mars. Die Ergebnisse der Forschung sollen aber für Wissenschaftler tweit frei zugänglich sein, Patente werde es nicht geben, so Howard Shapiro, Global Director of Plant Science bei Mars.

"Das Genom von Nutzpflanzen zu sequenzieren ist ein wichtiger Schritt, wenn wir die Pflanzen genauer verstehen und verbessern wollen", erklärt USDA-Forscherin Judith St. John. Wenn dieser Prozess beendet sei, könnten Farmer und Wissenschaftler die spezifischen genetischen Merkmale identifizieren, die Kakaopflanzen resistenter gegen Krankheiten und Dürre machen und die Effizienz der Nährstoffverwertung beeinflussen. Züchter wären dann in der Lage Pflanzen heranzuziehen, die genau diese Eigenschaften tragen und mittels klassischer Züchtung neuer Pflanzenlinien produzieren. Auch für die Hersteller von Süßwaren könnte die Erkenntnisse von Bedeutung sein, meint Genetiker Ray Schnell. "Sie werden sicher alle an den Geschmacksgenen interessiert sein."

Derart verbesserte, weil genauer studierte Pflanzen, kämen vor allem den Kakao-Hauptproduzenten in Afrika zu Gute, meinen die Forscher. Immerhin stammen gut 70 Prozent der weltweit angebauten Kakaomenge aus afrikanischen Ländern. Durch die Entzifferung der Kakaogene ließe sich herausfinden, welche Sorte in welcher Region am besten gedeiht oder Krankheiten abwehren kann, sodass die Erträge der Anbauer gesteigert werden. Höhere Erträge würden den Farmern zudem gleichzeitig erlauben, einen Teil ihrer Anbauflächen für andere lukrative Nutzpflanzen zu verwenden, um sich so ihr Einkommen zu verbessern, meint Shapiro. (pts)
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