Dazu wurde jüngst das Projekt Mooszucht gestartet, wie die Universität Greifswald am Montag mitteilte. Ziel seien Methoden zur
Züchtung und Massenvermehrung leistungsfähiger Torfmoose.
Torfmoose wachsen nur in nassen Mooren. Nach ihrem Absterben werden sie zu Torf. Dieser über Jahrtausende abgelagerte Torf sei derzeit die Produktionsgrundlage des modernen Gartenbaus. Bundesweit würden jährlich etwa 8,5 Millionen Kubikmeter Torf verbraucht, davon 3 Millionen Kubikmeter gering zersetzter Torf. Alternativen gebe es bisher kaum.
Kultivierte Torfmoos-Biomasse könne Torf als Gartenbausubstrat nachhaltig ersetzen, sind die Greifswalder Forscher überzeugt. Nach der
Aussaat könnten die Moose einige Jahre später geerntet und im
Gartenbau verwendet werden. Nach bisherigen Untersuchungen der Greifswalder Forscher könnte Torfmooskultivierung auf rund 40.000 Hektar den deutschen Bedarf an gering zersetztem Torf im Gartenbau ersetzen.
Die Leitung des Verbundprojektes liegt bei der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Partner sind den Angaben zufolge die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, das Karlsruher Institut für Technologie und die Niedersächsische Rasenkulturen Nira GmbH & Co. KG. Das dreijährige Forschungsvorhaben werde im Programm «Nachwachsende Rohstoffe» des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit 1,1 Millionen Euro gefördert.