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Vechta, Landkreis - Grippe (Influenza) 2009-2016

Grippe (Influenza)

In Deutschland treten Grippewellen im Winterhalbjahr meist nach dem Jahreswechsel auf. Die Influenza-Aktivität steigt i.d.R. im Januar oder Februar deutlich an und erstreckt sich etwa über 8 bis 10 Wochen. In einzelnen Jahren kann diese aber auch länger andauern.


Laut dem Robert Koch Institut (RKI) erfasst die Grippewelle jährlich 5-20 Prozent der Bevölkerung. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) des RKI schätzt pro Jahr zwischen einer und sieben Millionen Influenza-bedingte Arztbesuche. Bei einer schweren Grippewelle wie in der Saison 2012/2013 gab es ca. 20.000 Todesfälle.

Die Übertragung von Influenzaviren erfolgt überwiegend durch Tröpfchen. Die Inkubationszeit ist kurz und beträgt durchschnittlich 1-2 Tage. Nach 4 bis 5 Tage ab Auftreten der ersten Symptome können die Viren übertragen werden. Wichtig ist zwischen der echten Grippe (Influenza) und einem grippalen Infekt zu differenzieren. Während es bei grippalen Infekte Rhino- und Adenoviren sind, von denen wir über 100 als Auslöser kennen, wird  die Grippe von nur einigen Influenza-Viren ausgelöst.


Die Grippe beginnt plötzlich mit Fieber bis 41 Grad, schwerer Abgeschlagenheit, starken Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen. Bei einem grippalen Infekt tritt hingegen nur eine allmähliche Verschlechterung des Zustandes (Mattigkeit, Muskelschmerzen) ein und geht zudem nur selten mit einer Temperaturerhöhung einher.

Bei der Influenza sind die oberen und unteren Atemwege betroffen und der Krankheitsverlauf ist oft weitaus schwerwiegender. Beim grippalen Infekt ist die Infektion meist auf die oberen Atemwegen beschränkt (Husten Schnupfen etc.) und damit weniger dramatisch.

Eine kausale Therapie gegen die o.g. Erkrankungen gibt es nicht, in Sonderheit sind keine Antibiotika wirksam (siehe Proplanta “Grippaler Infekt oder Grippe? Was wirklich hilft").

Da eine Unmenge von Viren grippale Infekte auslösen, kann im Gegensatz zur echten Grippe, bei der nur wenige Viren zirkulieren, kein passender Impfstoff für das Winterhalbjahr bereitgestellt werden.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Impfung gegen die saisonale Influenza aktuell für folgende Personengruppen:
  • alle Personen ab 60 Jahren,
  • Personen jeden Alters mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, u.a. chronische Krankheiten der Atmungsorgane, Herz- oder Kreislaufkrankheiten, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes mellitus oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Grundkrankheiten, wie z.B. Multiple Sklerose oder HIV-Infektion,
  • Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen,
  • alle gesunden Schwangeren ab dem 2. Trimenon (Schwangerschftsmonate 4-7) und bei Schwangeren mit einer chronischen Grundkrankheit ab dem 1. Trimenon (die ersten 12 Wochen)
  • Personen mit erhöhter beruflicher Gefährdung, z.B. medizinisches Personal,
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute Risikopersonen fungieren können.


Die Grippe verbreitet sich im Winter besonders schnell, da die Menschen sich gemeinsam häufiger in geschlossenen Räumen aufhalten. Die trockene Raumluft bietet Viren ideale Bedingungen, so dass sie sich über Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch verbreiten können.

Als vorbeugende Maßnahmen zur Senkung des Ansteckungsrisikos sind Standardhygienemaßnahmen zu beachten: z.B. Händewaschen, Abstandhalten zu Personen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankungen (siehe Proplanta: "Hygiene im Alltag schützt vor Viren und Bakterien"). Husten und Niesen sollte in der Ellenbeuge und nicht in die Hand vor den Mund erfolgen. Auch Händeschütteln ist zu dieser Jahreszeit nicht unbedingt ratsam.


Quellen: RKI, SurvStat@RKI 2.0, © GeoBasis-DE / BKG (2020), Leaflet
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