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13.06.2014 | 18:00

Aktuelle Weizenpreise - Marktbericht

Der hiesige Weizenmarkt ist im Moment sehr ruhig. Die meisten Händler sind erfahrungsgemäß im Pfingsturlaub und Umsätze werden nur sehr sporadisch gemacht.

Die Mühlen sind größtenteils bis zur neuen Ernte gedeckt und so werden höchstens vereinzelt Partien nachgefragt.

Die Erzeugerpreise haben im Vergleich zur Vorwoche auch stagniert, sodass die Motivation der Landwirte, Ware aktiv zu vermarkten eher gering ist. Es kommt kaum zu Abschlüssen für die neue Ernte, weil die Gebote wenig attraktiv sind.

Die Bayerische Warenbörse bespricht seit einer Woche nun auch Termine ex-Ernte bis August 2014 und September bis Dezember 2014, was sehr erfreulich ist, da so der Weizenmarkt transparenter und besser abgebildet wird. 

Die Notierungen an der Pariser Matif tendierten im Vergleich zur Vorwoche eher seitwärts, obwohl die Kurse seit Anfang der Woche zurückgingen und der November 2014-Termin gestern nur knapp über der 189-Euro-Marke schloss.

Grund hierfür ist unter anderem die neueste Schätzung des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums USDA zur kommenden Weizenernte. Hier prognostiziert das USDA  nun eine globale Weizenernte von fast 720 Mio. Tonnen und damit 4,4 Mio. Tonnen mehr. Grund hierfür sind vor allem die höheren Ernteaussichten in der EU, China und Indien. Auch Russland wird trotz großer Trockenheit dort, mehr ernten.

Dennoch sieht die Ernte in den USA aufgrund der extremen Trockenperiode in den Hauptanbaugebieten eher schlecht aus. Besonders die Weizenqualität Hard Red Winter leidet unter der herrschenden Trockenheit. Erneut schraubt das USDA die US-Weizenernte gegenüber der Mai-Schätzung aktuell auf 52,85 Mio. Tonnen nach unten.

Im Vergleich zu 2013/14 würde der Rückgang rund 5 Mio. Tonnen oder 9 Prozent betragen. Die Endbestände in den USA haben sich bei diesem Ergebnis auf 15,6 Mio. Tonnen verringert. Dennoch werden die globalen Bestände auf fast 189 Mio. Tonnen nach oben korrigiert, im Vorjahr 2013/14 waren es 186 Mio. Tonnen.

Die europäische Weizenernte steht sehr gut da. Das USDA rechnet mit 146,3 Mio. Tonnen und damit etwa 3 Mio. Tonnen mehr als vor einem Jahr. Parallel dazu korrigierte der Deutsche Raiffeisenverband die deutsche Weizenernte im Vergleich zum Vorjahr um 500.000 Tonnen auf 25,1 Mio. Tonnen nach oben. Bei Roggen schätzt der DRV unverändert eine Ernte von 3,8 Mio. Tonnen, was ein Rückgang von fast 20 Prozent bedeuten würde und auf die eingeschränkten Anbauflächen zurückzuführen ist.

Agenturberichten zufolge rechnet Rumänien mit einer Rekordweizenernte von 8,3 Mio. Tonnen. Allerdings steht die Ernte noch auf den Äckern und ist noch nicht in den Lägern, dies muss bei jeder Schätzung immer mit bedacht werden. Insgesamt geht das US-Agrarministerium von einem höheren globalen Weizenverbrauch aus.

Die größeren Ernten in der EU, China und Indien dürften den Verbrauch durchaus anheizen. Das Ministerium geht sogar soweit, dass es für die EU-Länder und Russland einen Anstieg der Exporte um jeweils 500.000 Tonnen in der Vermarktungssaison 2014/15 vorhersagt. Im Einzelnen würde die EU auf ein Exportvolumen in Höhe von 28 Mio. Tonnen kommen und Russland auf 19,5 Mio. Tonnen.

Feldbestände weiterhin in guten Zustand

Bei uns sind die Feldbestände weiterhin in einem guten Zustand, obwohl den Weizenbeständen die große Hitze regional bereits zu schaffen macht. Die hohen Temperaturen gepaart mit feuchter Witterung, die für die nächste Zeit vorhergesagt ist, lässt allgemein die Gefahr von Pilzinfektionen ansteigen.

Auch werden regional Blattläuse im Weizen entdeckt. Gerade die hohen Temperaturen und Niederschläge können beides weiter begünstigen und somit zu Ertrags- und Qualitätseinbussen führen. Deshalb sollten die Landwirte hier rechtzeitig mit entsprechenden Spritzungen reagieren.

Feldkulturen in der Schweiz zehn Tage Vorsprung

Swiss granum, die schweizerische Branchenorganisation Getreide, Ölsaaten und Eiweißpflanzen, schätzt die Ernte 2014 in der Schweiz zurzeit auf ca. 416.000 Tonnen mahlfähiges Brotgetreide, ca. 476.000 Tonnen Futtergetreide (inkl. nicht mahlfähiges Brotgetreide), 15.000 Tonnen Eiweißpflanzen und 90.000 Tonnen Ölsaaten. Die Ernteprognose für Getreide bewegt sich damit in der Größenordnung des Jahres 2012.

Obwohl die Brotgetreidefläche um 1,4 Prozent geringer eingeschätzt wird, kann mit einer, verglichen mit den Vorjahren, stabilen Erntemenge gerechnet werden. Die Erntemenge an mahlfähigem Brotgetreide wird insgesamt auf ca. 416.000 Tonnen geschätzt. Beim Futtergetreide bestätigen sich die bisherigen Einschätzungen ebenfalls. Insgesamt wird die Anbaufläche verglichen mit dem Vorjahr als stabil geschätzt.

Die Futtergetreideernte 2014 wird auf ca. 476.000 Tonnen geschätzt. Darin inbegriffen ist ebenfalls die nicht mahlfähige Menge an Brotgetreide, welche auf ca. 38.000 Tonnen veranschlagt wird. Bei optimalem Witterungsverlauf und guten Erntebedingungen kann ein Teil dieser Menge im Mahlgetreidesektor abgesetzt werden.

Insgesamt betrachtet, stehen die Kulturen zum jetzigen Zeitpunkt alle gut da und haben im Vergleich zum Vorjahr je nach Region mindestens zehn Tage Vorsprung. (müllerbund) 


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