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   20.05.2015 

Hamburg und Schleswig-Holstein treiben die Energiewende vorwärts

Im Norden Deutschlands möchte man ab 2035 komplett auf Strom aus Kohle- und Atomkraft verzichten. Grüne Energie soll die beiden Bundesländer vollständig mit Strom versorgen.

Energiewende
(c) proplanta
Die Energiewende ist seit geraumer Zeit ein wichtiges Thema in Deutschland, welches bis heute aber keinen Fuß fassen konnte. Noch immer streitet man sich in der Politik um die klare Umsetzung. Schleswig-Holstein und Hamburg wollen laut dem Hamburger Abendblatt einen eigenen Beitrag leisten: Eine enge Kooperation beider Bundesländer soll dafür sorgen, dass sie bis 2035 Energie vollständig aus erneuerbaren Quellen beziehen.

Bereits heute erzeugt Schleswig-Holstein mehr Strom als das Bundesland selbst verbraucht. Auf der anderen Seite ist Hamburg ein großer Verbraucher, der Strom dringend benötigt. Im Rahmen der Innovationsallianz NEW 4.0 möchten die beiden Länder zeigen, dass 4,5 Millionen Menschen zuverlässig, sicher und nachhaltig mit Energie versorgt werden können.

Erneuerbare Energien sind nicht länger Zukunftsmusik

Die Verwendung von erneuerbaren Energien wird in vielen Ländern der Erde als eine Notwendigkeit angesehen. Dennoch geht der Ausbau noch immer schleppend voran. Natürlich verfolgen die Betreiber von Atom- und Kohlekraftwerken das Ziel, diese möglichst lange betreiben zu können. Der endgültige Umstieg auf erneuerbare Energien würde das Aus für ihr Geschäft bedeuten.

Dennoch sind die erneuerbaren Energien nicht aufzuhalten. Der komplette Umstieg kann lediglich verzögert werden. Wie die bisherige Entwicklung zeigt, liegt ihr Anteil am gesamten Bruttoendenergieverbrauch bereits bei 11,1 Prozent. Damit haben die erneuerbaren Energien die Kernenergie (8,1 Prozent) bereits überholt. Braunkohle und Steinkohle liegen mit jeweils 12,2 beziehungsweise 12,6 Prozent nur noch knapp vorne.

Das Problem besteht: Stromtransport vom Norden in den Süden

Das Voranschreiten der Energiewende ist nicht nur aus dem Grund langsamer, weil die Konkurrenzprodukte im Weg stehen. Auch der Ausbau selbst, gemeint ist nicht nur der technische Aspekt, bereitet Probleme. Zwar wünscht man sich die Energiewende in Deutschland, stößt dabei aber nun in Bayern auf Kritik. So wünscht man sich im Süden, dass die SuedLink-Trasse nicht wie bisher geplant durch Bayern, sondern durch Hessen und Baden-Württemberg verläuft.

Wie eine Ende vergangenen Jahres veröffentlichte Studie des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zeigt, ist Bayern das bisher erfolgreichste Bundesland, wenn es um die Umsetzung der Energiewende geht. Laut den Kollegen der benachbarten Bundesländer kann sich Bayern aber nicht dieser wichtigen Aufgabe entziehen.

Wie Unternehmer die Energiewende unterstützen können

Unternehmer sollten von politischen Problemen weitestgehend unbeeindruckt bleiben. Für sie gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, die Energiewende selbst zu unterstützen. Die simpelste Möglichkeit ist der Stromanbieter-Wechsel. Seit der Liberalisierung des Strommarktes kann jeder Bundesbürger seinen Energielieferanten problemlos wechseln. Der Wechsel ist seit dem digitalen Zeitalter einfacher denn je. Wie die Anleitung auf stromanbieterwechseln.de erklärt, benötigt man lediglich seine Postleitzahl und den jährlichen Verbrauch. Anhand dieser beiden Daten werden verfügbare Stromanbieter und ihre Tarife aufgelistet.

Auf der Suche nach einem neuen Stromanbieter sollten Verbraucher nicht nur auf dessen Preis und Leistung achten, sondern auch, ob dieser Ökostrom-Tarife anbietet. Ökostrom ist jedoch nicht gleich Ökostrom: Da es sich nicht um ein eingetragenes Markenzeichen handelt, müssen die Versorger diesen nicht zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewinnen. Um somit einen Stromanbieter zu unterstützen, der zu 100 Prozent erneuerbare Energien nutzt, müssen sich Verbraucher an Gütesiegeln wie das OK-Power-Label orientieren. Die Stiftung Warentest hat die wichtigsten Gütesiegel hier aufgelistet.

Beim Stromanbieter-Wechsel kommt es natürlich nicht zu Stromausfällen und sonstigen Problemen, die im Internet immer wieder als Mythen zu finden sind. Die Stromversorgung ist gesetzlich garantiert und wird, falls sie ausfallen sollte, vom Grundversorger übernommen. Der Stromanbieter-Wechsel ist aus bürokratischer Sicht relativ leicht zu vollziehen. Meist übernimmt der neue Versorger die Kündigung und alle weiteren Formalitäten. Für den Kunden ändert sich am Ende nicht viel: Er erhält lediglich eine neue Stromrechnung, die von einem anderen Unternehmen versendet wird. Der Strom aus der Steckdose bleibt gleich. Was sich hingegen ändert, ist die Tatsache, dass man die Energiewende unterstützt. (Pd)

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