Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
   21.03.2022 

Speiseöle - welche sind gut für den Körper?

Speiseöle werden in der Küche vielfältig genutzt. Egal ob heiß zum Braten, oder als kaltes Öl in einem Salat.

Gesunde Speiseöle
(c) proplanta
Öle gelten erstmal als gesund, das liegt vor allem an den einfach- und mehrfach gesättigten Fettsäuren. Am bekanntesten ist wohl die Omega-3-Fettsäure, die als besonders gesund gilt und viele positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Aktuelle Studien lassen vermuten, dass die Omega-3-Fettsäure das Risiko für Bluthochdruck und auch für Fettstoffwechselstörungen reduzieren kann.


Was macht manche Speiseöle gesund?

Hierbei wird vor allem auf das Verhältnis von Omega-3-Fettsäuren, zu Omega-6-Fettsäuren bzw. gesättigten Fettsäuren geschaut. Dabei sind Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren Gegenspieler. Während Omega-3-Fettsäuren Entzündungsprozesse hemmen, Gefäße erweitern und das Blut weniger dickflüssig machen, zielen Omega-6-Fettsäuren auf das genaue Gegenteil ab. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren werden benötigt, um Zellmembranen zu reparieren und sind generell wichtig für Wachstums- und Reparationsprozesse. Dabei entstehen aber Nebenprodukte, die genau entgegen den Omega-3-Fettsäuren arbeiten: das Blut neigt eher dazu zu gerinnen, die Gefäße verengen sich und es fördert die Entstehung von Entzündungen.

Beide Stoffe werden vom Körper benötigt und können nicht selbst gebildet werden, dabei spielt für die Gesundheit dann aber das Verhältnis der beiden zueinander die ausschlaggebende Rolle.

Das richtige Verhältnis machts

Das Verhältnis von Omega-3- zu Omeg-6-Fettsäuren, war seit der frühen Entwicklung des Menschen sehr ausgeglichen, seit der Industrialisierung haben sich unsere Essgewohnheiten aber stark verändert. Wir greifen immer häufiger zu Fertigmahlzeiten, Fastfood oder anderen stark verarbeiteten Lebensmitteln. Das Idealverhältnis Omega-6 zu Omega-3 liegt dabei bei ca. 1:1 bis 2,5:1, mittlerweile liegt das Verhältnis aber häufiger bei 15:1, bei Jugendlichen kann dieses Verhältnis sogar auf bis zu 25:1 ansteigen, weil gerade sie vermehrt Fastfood konsumieren.

Was hat das für Auswirkungen auf unseren Körper? Egal, ob gesundes Speiseöl oder ungesundes, beide haben als eine Eigenschaft eine sehr hohe Kaloriendichte, grundsätzlich sollte also auch dort auf die Menge geachtet werden. Die Omega-6-Fettsäuren sind aber vor allem dafür verantwortlich, dass sich Gefäße verengen und das Blut schneller gerinnt und damit für einige der heutigen Zivilisationskrankheiten verantwortlich. Dazu gehört vor allem das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, Arteriosklerose, Diabetes Mellitus und verschiedene Formen von Krebs.

Gesunde Speiseöle

Gerade pflanzliche Öle haben eine bessere Verteilung von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren. Tierische Öle aus der Massentierhaltung sind vor allem dafür verantwortlich, dass heutzutage das Verhältnis so wenig ausgeglichen ist. Dabei liegt es besonders an der Fütterung des Kraftfutters, das besteht zu einem Großteil aus Sojaschrot, welches einen Omega-6-Anteil von 50 % enthält.

Lein- und Hanföl

Die beiden Öle sind eine der gesündesten Öle, weil sie beide einen großen Anteil an der Omega-Fettsäure alpha-Linolensäure haben. Beide sollten aber nicht erhitzt werden und eignen sich vor allem für kalte Speisen, wie Salate, Smoothies oder andere.

Olivenöl und Rapsöl

Olivenöl ist wohl mit das beliebteste Speiseöl in unseren Küchen. Ihm werden viele positive Eigenschaften zugeordnet, dazu gehören vor allem die antioxidative Wirkung und teilweise sogar eine schmerzlindernde. Dabei unterscheidet man zwischen nativem Olivenöl und raffiniertem Olivenöl. Natives Olivenöl gilt dabei als besonders gesund, das liegt daran, dass das Olivenöl dabei kaltgepresst und nur wenig verarbeitet wird. Dabei bleiben mehr gesunde Inhaltsstoffe im Öl, vor allem aber auch Vitamine. Der Geschmack ist dadurch ein anderer und viel näher an der natürlichen Frucht. Ein Nachteil kann dabei aber sein, dass auch andere Stoffe im Olivenöl bleiben. Dazu gehören vor allem auch Spuren von Insektiziden und unter Umständen auch Schwermetallen. Bei der Verwendung der Oliven sollte also gerade beim nativen Olivenöl stark darauf geachtet werden, aus welchem Anbau sie kommen. Raffiniertes Olivenöl ist stärker verarbeitet und es werden vor allem diese Schwebstoffe aus dem Öl herausgefiltert. Dabei wird es stark erhitzt, wodurch dann auch die oben genannten Vitamine teilweise verloren gehen. Rapsöl hat ähnlich wie Olivenöl ein vorbildliches Verhältnis der Omega-Fettsäuren und bietet sich dadurch auch als gesundes Öl an.

Ungesunde Speiseöle

Ein sehr beliebtes Speiseöl ist neben dem Olivenöl das Sonnenblumenöl, es ist besonders günstig und kann vor allem hoch erhitzt werden, was es gerade beim Einsatz als Bratöl sinnvoll macht. Allerdings liegt das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren bei ca. 1:120. Palmöl hat dagegen einen großen Anteil an gesättigten Fettsäuren, was vor allem schlecht für den LDL-Cholesterinspiegel im Blut ist. Grundsätzlich sollten Speiseöle nicht verwendet werden, um den täglichen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren zu decken, das liegt vor allem an der hohen Kaloriendichte. Auch bei der Deckung dieser essenziellen Bausteine des Körpers sollte auf eine breite Palette gesunder Lebensmittel, wie Walnüsse, Leinsamen oder Fisch zurückgegriffen werden. Wird das Speiseöl zum Braten verwendet, sollte es nicht über den Rauchpunkt hinaus erhitzt werden, sonst werden schädliche Stoffe wie Acrolein gebildet, die vor allem inflammatorisch wirken. Grundsätzlich sollte bei der Ernährung möglichst auf verarbeitete Produkte verzichtet werden und frisch gekocht werden. (Pd)
weitere Artikel
Kommentieren
Kommentieren
Status:
Name(Pseudonym):
Kommentar
Bitte Sicherheitsabfrage lösen: