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08.03.2011 

Warum Christen, Juden und Muslime fasten

Fasten ist Bestandteil aller Weltreligionen und häufig mit Zeremonien verbunden. Der befristete Verzicht auf Speisen und Getränke soll Körper und Seele reinigen, einen Zustand innerer Ruhe herbeiführen, Raum für Gebet und Meditation schaffen.

Toast
(c) proplanta
Mohammed fastete, bevor ihm der Koran offenbart wurde, Moses fastete, bevor er Gottes Wort empfing. Jesus zog sich zum Fasten für 40 Tage in die Wüste zurück, um sein öffentliches Wirken vorzubereiten. Der Begriff geht auf das gotische Wort «fastan» zurück: festhalten, beobachten, bewachen. Die Formen des Fastens sind ganz verschieden:


Christentum

Mit dem Aschermittwoch beginnt für gläubige Christen die 40-tägige Fastenzeit. Sie ist die Vorbereitung auf Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Früher galten für diese Zeit strengere Regeln. Echte Fastentage sind nach der katholischen Lehre heute nur noch Aschermittwoch und Karfreitag. An diesen Tagen ist jeweils nur eine - fleischlose - Mahlzeit erlaubt.

Für die übrige Zeit wird zumindest der Verzicht auf Fleisch empfohlen. Ausnahmen gelten für Kinder und Jugendliche, alte, kranke und schwer arbeitende Menschen. Für Protestanten ist Fasten keine Pflicht. Im Jahr 325 legte das Konzil von Nicäa den Ostertermin fest
- den ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond - und schrieb ein vorangehendes 40-tägiges Fasten vor. Das sind genau betrachtet zwar mehr als 40 Tage - doch werden Sonntage nicht mitgerechnet.


Judentum

Als Höhepunkt der am Neujahrstag Rosch Haschana beginnenden zehn Bußtage ist der Versöhnungstag Jom Kippur der wichtigste jüdische Festtag. An diesem Tag der Reue, Buße und Umkehr erhoffen sich Gläubige die Vergebung ihrer Sünden. Der Gottesdienst dauert den ganzen Tag. Vom Beginn des Festes bis zum Sonnenuntergang des folgenden Tages soll auf Essen, Trinken und Baden verzichtet werden. Erlaubt ist nur, Hände und Augen mit Wasser zu benetzen. Zur festlichen ersten Mahlzeit nach dem Fasten wünscht man sich ein gutes Jahr.


Islam

Der Fastenmonat Ramadan hat für die weltweit rund 1,3 Milliarden Muslime eine besondere religiöse Bedeutung. Im neunten Monat des islamischen Mondkalenders sollen Muslime von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex verzichten. Von den Vorschriften ausgenommen sind Kranke, Alte, Kinder, Reisende und Schwangere. Fasten ist eine im Koran verankerte muslimische Pflicht und gilt neben dem Glaubensbekenntnis, täglichen Gebeten, dem Geben von Almosen und der Wallfahrt nach Mekka als einer der fünf Grundpfeiler des Islam.

Ramadan findet immer im neunten Monat statt, da nach islamischer Überlieferung der Engel Gabriel dem Propheten Mohammed während dieser Zeit die 114 Suren des Korans verkündet hat. Den Abschluss der Fastenzeit feiern die Gläubigen traditionell mit dem dreitägigen Fest des Fastenbrechens (Eid al-Fitr). Zu den Feiern gehören Gebete in der Moschee, Verwandtenbesuche und ausgiebige Festessen.
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