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   06.12.2021 

Baumschulen - Was ist das und was kann man dort erlernen?

Baumschulen erkennt man meist an groß angelegten Grünflächen mit unterschiedlich hohen Bäumen und Sträuchern. Doch warum müssen Bäume ebenso wie Kinder erzogen werden, um erfolgreich zu wachsen? Warum sind Baumschulen so essenziell?

Baumschule
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(c) proplanta
Warum gibt es Baumschulen? 

Baumschulen sind für die Aufzucht verschiedenster Sträucher, Hecken, Gewächse und natürlich Bäume zuständig. Der Begriff kommt allerdings nicht daher, dass diese erst “lernen” müssen, wie man richtig wächst. Denn dafür ist keine menschliche Hilfe notwendig.

Die Setzlinge werden im Laufe der Zeit mehrere Male an einen neuen Ort verpflanzt, um die besten Wachstumsbedingungen herzustellen. Dieser Prozess heißt in der Fachsprache “aufschulen” oder “verschulen”. Die genauen Zeitabläufe und Verweildauer in der Erde unterscheiden sich je nach Pflanze. Spätestens aber nach 5 Jahren bekommt der Zögling einen neuen Platz.

In Baumschulen wie den Bohlken Baumschulen sorgen Gärtner für ein fachgerechtes Umpflanzen, damit die Ausdehnung der Wurzeln, Krone und Zweige in Relation zur Größe des Baumes und den Möglichkeiten des Verkaufs steht. Alle deutschen Baumschulen zusammengefasst, wachsen über 15.000 verschiedene Gehölzarten und -sorten in Baumschulen. Sie tragen daher auch einen wichtigen Teil zum Arten- und Naturschutz bei.

Gefahr durch Schädlinge

Bedingt durch die monokulturistische Beschaffenheit von Baumschulen können sich Schädlinge besonders schnell vermehren. Die Jungpflanzen sind einer ständigen Bedrohung ausgesetzt. Als Hauptschädling gelten verschiedene Arten des Rüsselkäfers und der Maikäfer

Nicht wenige Baumschulen setzen daher auf die Verwendung von Düngemittel und Pestiziden, um die Vernichtung der Pflanzen zu verhindern. Auf eigens angelegten Flächen werden Wirksamkeit und Verträglichkeit der Mittel geprüft. Bereits im Frühsommer beginnt der Kampf und endet erst im Spätherbst, wo die meisten Pflanzen gerodet und für den Verkauf vorbereitet werden.

Wer kauft bei Baumschulen ein?

Umwelteinflüsse wie Trockenheit, Hitze, Feinstaub und Dreck von der Straße sorgen insbesondere bei Bepflanzungen auf öffentlichen Plätzen für herausfordernde Bedingungen. So beeinträchtigen tiefhängende Äste oder besonders große Baumkronen die Verkehrssicherheit. In Innenstädten wird Bäumen zudem nur ein kleines Gebiet zum Wurzeln schlagen bereitgestellt, was Nährstoff- und Wassermangel begünstigt.

Ein wichtiger Bestandteil der Aufgaben von Baumschulen ist es daher, die Gehölze diesen neuen Umgebungs- und klimatischen Bedingungen anzugleichen und sie zu kultivieren.

Gewächse aus Baumschulen werden unter anderem von Städten und Gartencentern eingekauft. Sie werden in Parks, gewerblichen Grünflächen, Straßen, Plantagen oder auch an den Rand von Autobahnen gepflanzt. Aber auch Obstbauern, Winzer und Waldbauern vertrauen auf die Qualität der Gehölze.

Seit einiger Zeit erwerben auch Garten- und Landschaftsgärtner und Hobbygärtner Bäume mit bestimmten Maßen, welche sie bei in den heimischen Garten integrieren. Ein klassischer Fall für Baumschulen sind die allseits beliebten Weihnachtsbäume.

Die Arbeit in einer Baumschule

Baumschulgärtner absolvieren eine fachgerechte, dreijährige Ausbildung, in der alle notwendige Kenntnisse erlangt werden. Auch weitere Lehrgänge zu Themen wie Pflanzenschutz oder dem Führen von Maschinen können besucht werden. Anschließend folgen die Gehilfenjahre, ähnlich den Gesellenjahren. Um möglichst viel Erfahrung zu sammeln, lohnt es sich verschiedene Betriebe für die einzelnen Stationen zu wählen.

Der Aufgabenbereich ist spannend, abwechslungsreich und entwickelt sich stets weiter. Von der Züchtung und Veredelung über Pflanzenpflege bis hin zu Verkauf und fachkundiger Beratung ist alles möglich. Baumschulisten kennen die botanischen Namen und spezifischen Bedürfnisse von hunderten Pflanzen und wissen, in welchem Umfeld sie am besten gedeihen.

Immer mehr Baumschulen bieten auch eine Art Sprechstunde an. Dort können sich Kunden Rat zu ihren kranken Pflanzen holen und erfahren, wie diese zu versorgen ist. Übrigens gibt es diesen Beruf bereits seit dem 14. Jahrhundert, wo die großen Gärten und Parks von Königshäusern ein Zeichen von Wohlstand waren. (Pd)

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