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07.05.2013 

Geranien - Renaissance der Balkonveteranen

„Bloß keine Geranien!“ Viele Gärtner kennen die ablehnende Haltung von Kunden einer angeblich altmodischen Pflanze gegenüber. Zu Unrecht meinen die Experten der Bayerischen Gartenakademie, denn es gibt kaum eine zuverlässigere Schönheit, wenn es um den Sommerflor für Balkon und Terrasse geht.

Geranie
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Geranien (c) LWG Veitshöchheim
Geranien blühen nicht nur beständig und reichhaltig. Sie trotzen Sonne, Wind und Hitze und tolerieren auch mal eine kurze Trockenheit. Und ihre leuchtenden Farben sind schon von weitem zu sehen.

In erster Linie unterscheiden sich Geranien durch die Wuchsform. Es gibt stehende, hängende und halbhängende Sorten. Beim Kauf ist der Unterschied oft noch nicht eindeutig erkennbar. Doch diese Merkmale helfen weiter: Stehende Geranien entwickeln dickfleischige Stiele, die sogar wasserspeichernde Funktionen erfüllen. Ihre Blätter sind weich und durch die Behaarung vor Sonne und Austrocknen geschützt. Die Blätter der hängenden Sorten sind oft nur ganz leicht behaart und fester oder glatt und glänzend.

Hängegeranien können leicht brechen. Gehen Sie deshalb beim Transport und Pflanzen sehr vorsichtig mit ihnen um. Ihre Wuchsstärken unterscheiden sich je nach Sorte stark. Einige Hängegeraniensorten können bei gleichmäßiger Düngung und guter Pflege mehr als zwei Meter lange Triebe ausbilden.

Umgangssprachlich werden gefülltblühende und kürzere Geranien auch Halbhänger genannt. Ursprünglich sind Halbhänger Kreuzungen aus stehenden und hängenden Sorten. ´Schöne von Grenchen´ war viele Jahre eine Standardsorte. Heute gibt es eine Verbesserung: ‘Schöne von Rheinberg’ in kräftigem Rot hat die Wuchsform einer Pusteblume. Stehende Geranien, die aus Samen vermehrt wurden, eignen sich für Beetbepflanzungen und für den Friedhof. Diese Sorten sind kleinblütig, kompakt und wachsen sehr gleichmäßig. Stehende Geranien unterscheiden sich auch durch die Blattfärbungen. Dunkellaubige Sorten bleiben meist kompakter, während helllaubige meist stärker wachsen. Einige Arten schmücken sich sogar mit mehrfarbigen Blättern.

Der Balkonklassiker kann alleine und mit fast allen Sonne liebenden Balkonblumen kombiniert werden. Wichtig ist nur, dass die Wuchsstärke mit den Partnern im Kasten oder Pflanzgefäß übereinstimmt. Hängepetunien sind zum Beispiel ähnlich blühstarke Begleiter.

Keine andere Balkonpflanze kann so ein ausdrucksstarkes Rotspektrum bieten, wie die Geranie. Sehr elegant wirken Blütendolden, die beim Aufblühen die Farben wechseln. Heiterkeit versprühen zweifarbige Blüten mit Auge. Extravagante Erscheinungen sind die Stellar-Typen mit den spitzen Blütenblättern. Sparkling-Geranien sehen aus, als wären sie in den Farbtopf gefallen. Seit einigen Jahren werden gelb blühende Geranien gezüchtet. Obwohl sich die Eigenschaften durch Züchtung kontinuierlich verbessert haben, blühen sie trotzdem weniger als Geranien mit den klassischen Farben.

Geranien sind Sonnenpflanzen. Je wärmer und sonniger der Standort, desto besser wachsen und blühen sie. Etwa drei bis vier Wochen nach dem Einpflanzen sollten die Pflanzen einmal in der Woche mit einem Flüssigdünger versorgt werden. Befindet sich allerdings Langzeitdünger in der Erde, brauchen Sie erst ab Juli wieder nachdüngen. Geranien sollten zwar gleichmäßig feucht gehalten werden, nehmen es aber nicht übel, wenn sie mal trocken stehen. Staunässe jedoch verzeihen sie nicht.

Ein Pflegetipp der Gartenexperten der Bayerischen Gartenakademie: Bei einfachblühenden Geranien - ob stehend oder hängend - fallen die Blütenblätter nach dem Verblühen aus. Bei regnerischem Wetter bleiben die Blättchen auf den Blättern liegen und begünstigen Grauschimmel. Verwenden Sie dort, wo Sie nicht ständig die Pflanzen ausputzen können (zum Beispiel auf dem Friedhof) gefüllte Sorten. Sie verkleben zwar beim Verblühen, lassen sich aber mit einem Handgriff ausputzen. Zupfen Sie wenn möglich kontinuierlich aus. Dies fördert die Blütenneubildung.

Quelle: Bayerische Gartenakademie
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