Die Rolle von Ballaststoffen bei der Behandlung von Diabetes

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über diese oft übersehene Bedeutung von Ballaststoffen.

Warum wir Ballaststoffe brauchen

Sie helfen dabei, unsere Verdauung wie einen fein abgestimmten Motor am Laufen zu halten. Die meisten Erwachsenen in den westlichen Industrieländern bekommen jedoch nur etwa die Hälfte der empfohlenen Menge an Ballaststoffen.

Sie sind eine Art von Kohlenhydraten, die hauptsächlich in Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten vorkommen. Besonders für Menschen mit Diabetes oder Prädiabetes haben sie besondere Vorteile, wobei zwischen Diabetes Typ 1 und 2 Unterschied bei der Behandlung besteht und man einen individuellen Ernährungsplan aufstellen sollte, um die Behandlung zu ergänzen.

Wie Ballaststoffe Diabetikern helfen

Sie wirken regulierend bei der Kontrolle des Blutzuckers und des Gewichts. Außerdem senken sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einige Krebsarten.

Konkret können Ballaststoffe auf folgende Weisen nützlich sein:

• Anders als andere Kohlenhydrate verursachen sie keinen Anstieg des Blutzuckers. Somit helfen sie, den Blutzucker in einem gesunden Bereich zu halten.
• Sie schützen das Herz, weil sie dazu führen, dass der Körper weniger Fett und Cholesterin aufnimmt.
• Sie sind gut für die Verdauung, indem sie sozusagen wie eine Scheuerbürste den Verdauungstrakt reinigen und ihn von schädlichen Bakterien und Ablagerungen befreien. Dadurch sinkt das Risiko von Darmkrebs.
• Sie führen zu einem Gefühl der Sättigung und helfen gegen Heißhungerattacken. Weil Ballaststoffe unverdaulich sind, bewegen sie sich langsam durch den Verdauungstrakt. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind normalerweise kalorienarm, was beim Abnehmen hilft.

Arten von Ballaststoffen

Es gibt zwei Arten von Ballaststoffen, wasserlösliche und wasserunlösliche. Beide haben Vorteile und spielen eine andere Rolle im Körper.

Wasserlösliche Ballaststoffe bilden im Magen eine gelartige Substanz, die die Verdauung verlangsamt. Das hilft, den Blutzucker und das Cholesterin zu kontrollieren, was helfen kann, Diabetes-Komplikationen zu verhindern. Wasserlösliche Ballaststoffe sind in Äpfeln, Bananen, Hafer, Erbsen, schwarzen Bohnen, Limabohnen, Rosenkohl und Avocados enthalten.

Wasserunlösliche Ballaststoffe werden im Magen nicht verdaut. Sie unterstützen die Insulinsensitivität und helfen dabei, den Darm gesund zu halten. Wasserunlösliche Ballaststoffe findet man in Vollkornmehl, Kleie, Nüssen, Samen und den Schalen vieler Obst- und Gemüsesorten.

Möglichkeiten, der Ernährung mehr Ballaststoffe hinzuzufügen

Erwachsene sollten täglich 22 bis 34 Gramm Ballaststoffe zu sich nehmen, wobei die spezifische Menge von Alter und Geschlecht abhängt. 30 Gramm Ballaststoffe entsprechen sechs Äpfeln. Natürlich ist es besser, die Ballaststoffaufnahme auf verschiedene Lebensmittel aufzuteilen.

• Essen Sie ein ballaststoffreiches Frühstück, etwa einen Avocado-Toast mit Kichererbsen oder eine Schüssel Haferflocken mit Beeren.
• Kaufen Sie Vollkornprodukte wie Brot aus Vollkornmehl, braunen Reis oder Quinoa.
• Verzichten Sie auf stärkehaltiges Gemüse. Besser sind Salat, Spinat und Brokkoli.
• Essen Sie mehr Bohnen und andere Hülsenfrüchte, die sich gut für Suppen, Aufläufe und Eintöpfe eignen.
• Essen Sie zwischendurch Obst, Gemüse, Nüsse und Samen. Gut geeignet als kleine Zwischenmahlzeiten sind Äpfel, Birnen, Bananen und Karotten, aber auch Nüsse, Mandeln und Pistazien.

Wenn Sie Ihre Ernährung umstellen, sollten Sie dabei langsam vorgehen, weil eine plötzliche Zunahme der Ballaststoffe zu Blähungen, Verstopfungen und Durchfall führen kann. Es empfiehlt sich außerdem, viel Wasser zu trinken, damit die Nahrung sich leichter durch das Verdauungssystem bewegt.

Ballaststoffe in Kürze

Wenn Sie Diabetes haben, kann Ihnen ein Ernährungsplan mit der richtigen Menge an Ballaststoffen dabei helfen, diese Krankheit zu kontrollieren und das Risiko von Komplikationen zu verringern. Ideal wäre es, gemeinsam mit einem spezialisierten Ernährungsberater einen individuell auf Sie zugeschnittenen Ernährungsplan zu entwickeln.

Der Umgang mit Diabetes kann manchmal sehr aufwändig sein. Auch das Verständnis, wie Sie Ballaststoffe für die Kontrolle von Diabetes einsetzen können, ist anfangs schwierig. Wenn Sie sich etwas mit dem Thema Ernährung beschäftigen, werden Sie jedoch schnell lernen, wie Sie genug von diesem wichtigen Nährstoff bekommen. (Pd)