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   22.05.2019 

Die verschiedenen Augenfarben und ihre Bedeutung

Die Augen werden oft als Fenster zur Seele bezeichnet, sodass bestimmten Augenfarben oft unterschiedliche Charaktereigenschaften zugeschrieben werden.

Augenfarben
(c) Amir Kaljikovic - fotolia.com
Wissenschaftlich belegt ist das allerdings nicht. Fest steht jedoch: Die Färbung der Augen ist ein Grundmerkmal eines Menschen und gilt oft als Attraktivitätsmerkmal. Proplanta erklärt, wie unterschiedliche Augenfarben entstehen und von welchen Faktoren sie beeinflusst werden.



Die Entstehung verschiedener Augenfarben

Wissenschaftler gehen davon aus, dass noch vor tausenden von Jahren alle Menschen braune Augen hatten. Durch eine zufällige Genmutation vor etwa 6.000 bis 10.000 Jahren sind jedoch blaue Augen entstanden und haben sich seitdem über die ganze Welt verbreitet.

Der Grund für die Verbreitung blauer Augen ist nicht eindeutig geklärt. Forscher nehmen an, dass die Hautfarbe eine Ursache gewesen sein könnte. Blaue Augen treten nämlich meist in Kombination mit heller Haut auf, die besonders vorteilhaft für die Vitamin-D-Produktion ist. Gerade in nördlichen Ländern, wo die Sonnenstrahlung oft Mangelware ist, könnte das ein entscheidender Nutzen gewesen sein, sodass die Augenfarbe sich durchgesetzt hat.

Möglicherweise galt die blaue Farbe aber auch damals schon als Attraktivitätsmerkmal bei der Partnerwahl. Sicher ist allerdings, dass sich aus den blauen Augen schließlich unterschiedliche Abstufungen entwickelt haben. Als vier Hauptaugenfarben gelten deshalb heutzutage Variationen von Braun, Blau, Grau und Grün.

So ergeben sich unterschiedliche Augenfarben

Die eigentliche Augenfarbe ist im Prinzip nichts anderes als eine Färbung der Iris, auch Regenbogenhaut genannt. Sie ist ein sichtbarer Muskelring und befindet sich zwischen Hornhaut und Augenlinse. Welche Augenfarbe ein Mensch besitzt, hängt vom Gard der Pigmentierung der Regenbogenhaut ab.

Die Pigmentierung der Iris

Verantwortlich für die Augenfarbe ist das Protein Melanin. Es ist ein Farbstoff aus rötlichen, braunen oder schwarzen Pigmenten, aus dem sich die Färbung von Haut, Haaren und Augen ergibt. Je stärker die Augen pigmentiert sind, desto dunkler erscheinen sie. Auf diese Weise kommen unterschiedliche Augenfarben zustande.

  • braune Augen: Braune Augen sind stärker pigmentiert und erhalten viel Melanin.
  • blaue Augen: Infolge eines Jahrtausende alten Gendefekts erscheinend manche Augen blau, weil ihnen das Melanin fehlt. Tatsächlich ist eine blaue Iris jedoch fast durchsichtig. Da sie den blauen Anteil des Lichtes reflektiert, wirkt sie allerdings blau.
  • grüne und graue Augen: Diese Augenfarben sind Abstufungen, die zwar weniger Melanin als braune Augen enthalten, jedoch mehr als blaue. Grüne Augen ergeben sich beispielsweise durch eine Mischung aus der blauen Augenfarbe mit gelbbraunen Pigmentflecken.

Wie viel Melanin sich bildet, hängt von den Genen und der Dominanz der jeweiligen Augenfarbe ab. Die braune Farbe ist dabei sehr dominant und setzt sich meistens durch, Farben wie Grün, Grau und Blau sind hingegen eher zurücktretend. Früher galt das Davenport-Modell als Anhaltspunkt, nach dem nur ein Gen für die Vererbung der Augenfarbe verantwortlich war.

Mittlerweile haben Forscher jedoch herausgefunden, dass mehrere Gene für die Weitergabe der Augenfarbe zuständig sind. So kann es also beispielsweise vorkommen, dass Menschen mit braunen Augen ebenfalls das genetische Material für blaue Augen in sich tragen und sich diese beim Kind durchsetzen können. Eltern bleibt also wohl oder übel nichts weiter, als abzuwarten, welche Augenfarbe das eigene Kind haben wird, denn Voraussagen lässt sich das kaum.

Abweichungen der Iris

Neben den vier bekannten Augenfarben können allerdings auch Abweichungen entstehen. Betroffene der Pigmentstörung Albinismus fehlen etwa Farbpigmente in Haaren, Haut und Augen. Dadurch wirken nicht nur Haut und Haare besonders hell, sondern auch die Augen. Da das Licht durch den Pigmentmangel direkt bis zu den Blutgefäßen des Auges durchdringt, können die Augen von Albinos sogar hellrosa oder leicht rötlich wirken.

Bei der Iris-Heterochromie weisen beide Augen eine unterschiedliche Färbung auf. Grund dafür ist eine Störung der Melaninproduktion in einem Auge, etwa durch genetische Veranlagung. Allerdings kann es auch durch Traumata, Entzündungen des Auges oder Verletzungen des Sehnervs zu einer Veränderung der Augenfarbe kommen.

Tatsächlich kann es auch passieren, dass sich die Augenfarbe im Laufe des Lebens noch weiter verändert. Eine Studie legte nahe, dass sogar bei etwa 10-15% der hellhäutigen Menschen im späteren Leben eine Veränderung der Augenfarbe auftritt. Wenn sich die Augen langsam verändern, ist das jedoch völlig unbedenklich. Bei schnellen Veränderungen der Augenfarbe, aber auch anderen Symptomen wie Rötungen, unangenehmen Augenflimmern oder Ähnlichem könnte hingegen durchaus eine ernsthafte Krankheit dahinterstecken.

Die Verbreitung der Augenfarben


In asiatischen, lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern werden viele Babys bereits mit braunen Augen geboren, weil das Melanin bereits im Mutterleib gebildet wird. Wenn mitteleuropäische Babys auf die Welt kommen, haben sie allerdings meist blaue Augen, weil in ihrem Körper noch wenig Melanin vorhanden ist.

Diese Augenfarbe muss aber nicht von Dauer sein. Nach einiger Zeit bildet sich nämlich mehrfach Melanin, sodass die Kinder ihre richtige Augenfarbe erhalten. Aufgrund ihres dominanten Charakters ist Braun dabei weltweit die am weitesten verbreitete Augenfarbe. Fast 90% der Menschheit haben braune Augen. Am seltensten sind hingegen grüne Augen, die nur etwa 2-4% der Bevölkerung aufweisen.

Blaue Augen sind im Laufe der letzten Jahrhunderte allerdings mehr und mehr zurückgegangen. Das rührt schlichtweg daher, dass Menschen heutzutage weniger darauf bedacht sind, Partner mit derselben Ethnizität zu wählen. In Partnerschaften, in denen ein Partner braune Augen hat, setzt sich die braune Farbe dabei oft durch. Dennoch gehen Forscher davon aus, dass die blaue Augenfarbe nicht komplett verschwinden wird. Schließlich bleibt das Gen für die Augenfarbe trotzdem noch erhalten und kann irgendwann in einer späteren Erbfolge vielleicht wieder auftauchen. (Pd)
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