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   04.11.2021 

Anschlagketten: Lasten sicher heben & bewegen

Anschlagketten sind sowohl in Industrie und Handwerk als auch in der Landwirtschaft zum Heben und Bewegen von Lasten aller Art im täglichen Gebrauch.

Anschlagketten kaufen
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(c) PEWAG
Aufgrund unserer Erfahrung in der UVV-Prüfung und dem Handel mit Anschlagmitteln
möchten wir im Folgenden einige oft gestellte Fragen in Bezug auf Anschlagketten erläutern.

Was sind Anschlagketten?

Anschlagketten setzen sich aus einem Aufhängering, einem oder mehreren Kettensträngen mit Haken und entsprechenden Verbindungsgliedern zusammen. Optional können Anschlagketten mit Verkürzerhaken oder Verkürzerklauen ausgestattet werden. Standardmäßig sind ein- bis viersträngige Ausführungen erhältlich.

Als sogenannte Teilung  bezeichnet man die innere Länge eines Kettenglieds. Zum Heben und Bewegen von Lasten darf die Teilung das Dreifache des Durchmessers des Kettenglieds nicht überschreiten. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kettenglieder sich bei rechtwinkligen Kanten gegenseitig abstützen und Kettenglieder nicht verbogen werden.

Langgliedrige Ketten wie zum Beispiel Spannketten, Zurrketten oder Absperrketten sind für das Heben und Bewegen von Lasten nicht zugelassen.

Welche Rolle spielen die Güteklassen?

Anschlagketten werden in unterschiedlichen Güteklassen angeboten. Die Güteklassen ergeben sich aus den verschiedenen Stahlsorten, die zur Fertigung der Anschlagketten eingesetzt werden. Je nach Güteklasse ergeben sich große Unterschiede in der Tragfähigkeit, aber auch in der Einsatzfähigkeit bei hohen oder tiefen Temperaturen.

Für die meisten Anwendungsfälle liegt der Vorteil von Anschlagketten höherer Güteklasse darin, dass bei vergleichbarer Tragfähigkeit eine leichtere Kette zum Einsatz kommt. Das geringere Gewicht erleichtert den Transport und das Anschlagen der Ketten.

Sind Anschlagketten prüfungspflichtig?

Wie auch in Industriebetrieben, kann sich für landwirtschaftliche Betriebe aus den Vorschriften der Berufsgenossenschaften eine Prüfungspflicht für technische Arbeitsmittel ergeben. Neben landwirtschaftlichen Geräten wie Traktoren oder Kranen zählen dazu auch die Anschlagketten.

Die Einhaltung der Prüfungsvorschriften dient der Arbeitssicherheit und hilft, eine Gefährdung des Versicherungsschutzes zu vermeiden.

Die einschlägigen Vorschriften sehen ein jährliches Prüfungsintervall vor, wobei spätestens alle drei Jahre eine besondere Prüfung auf Rissfreiheit durchzuführen ist. Die Prüfungen sind durch eine befähigte Person durchzuführen und zu dokumentieren.

Was ist beim täglichen Einsatz von Anschlagketten zu beachten?

Bitte beachten Sie folgende Sicherheitshinweise, um Unfälle zu vermeiden:

  • Anschlagketten und Hebezeuge sind vor jedem Einsatz einer Sicht- und Funktionsprüfung zu unterziehen. Bei der Sichtprüfung geht es darum Mängel wie beispielsweise Korrosion oder Risse festzustellen. Im Rahmen der Funktionsprüfung sind beispielsweise die Hakenmaulsicherungen zu überprüfen.
  • Anschlagketten sind ablegereif, wenn sie mechanische Beschädigungen, Deformationen oder Dehnungen durch Überlastung von mehr als 5% aufweisen. Ebenso führt die Abnahme der Gliedstärke an einem Kettenglied um 10% oder mehr zur Ablegereife. Ablegereife Anschlagmittel dürfen nicht eingesetzt werden.
  • Halten Sie sich niemals unter der schwebenden Last auf.
  • Beachten Sie die maximale Tragfähigkeit der Anschlagkette. Sie hängt unter anderem von der Güteklasse, der Anschlagmethode, den Anschlagwinkeln und der Temperatur ab. (Pd)
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