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   18.07.2016 

Effektive Mikroorganismen - fleißige Helfer in der Landwirtschaft

Der traditionelle Plant Power Feldtag fand dieses Jahr im Juni im niederösterreichischen Spillerau statt.

Photosynthesebakterien
(c) Jezper - fotolia.com
Die vielen Landwirte und Interessenten aus mehreren österreichischen Bundesländern erhielten unter anderem interessante Informationen über effektive Mikroorganismen. Es handelt sich dabei um winzige eigenständige Lebewesen wie Bakterien, Hefen und Pilze, die als biologische Helfer arbeiten. Im harmonischen Miteinander ergänzen sich diese Mikroorganismen in biologischen Abläufen, um letztlich als starke Macht wirksam zu sein. Diese effektiven Mikroorganismen (EM) lockern den Boden und verhelfen Pflanzen zu optimaler Nährstoff- und Wasseraufnahme. Nebenbei fördern sie von der Keimung bis zur Fruchtbildung das Gedeihen der Nutzpflanzen. Die Kosten für Düngemittel lassen sich deutlich senken. Effektive Mikroorganismen bekämpfen aber auch Fäulnisbakterien, andere Schädlinge und Schimmel. Entdeckt und entwickelt hat EM der japanische Professor Teruo Higa in den achtziger Jahren.

Welche Mikroorganismen bilden EM, was bewirken sie?
 
Hefen, Milchsäurebakterien und Photosynthesebakterien sind die Basis einer flüssigen Mischkultur aus der durch Fermentation das jeweilige EM-Produkt entsteht. Mittels Synthetisierung aus Zucker und Aminosäuren produzieren die Hefen antimikrobielle und andere nützliche Substanzen. Hefen und Photosynthesebakterien gemeinsam machen Zucker und Kohlenhydrat. Daraus entwickeln die Milchsäurebakterien dann Milchsäure. Diese bewährt sich als eine Art Sterilisator, sie kann das Wachstum schädlicher Mikroorganismen hemmen. Außerdem fördert Milchsäure das rasche Zersetzen von organischem Material.

Die Photosynthesebakterien bauen zusätzlich Substanzen wie Aminosäuren und Nukleinsäure auf. Die von diesen Bakterien synthetisierte Glukose fördert das Pflanzenwachstum. Eine Rolle in EM spielen noch Aktinomyzeten, Bakterien, die antimikrobielle Stoffe gegen schädliche Bakterien und Pilze produzieren. Weiter können fermentaktive Pilzarten wie z. B. Aspergillus, in EM enthalten sein. Sie sorgen für raschen Zerfall organischer Stoffe. Es entstehen dann Alkohol, diverse Esther und weitere antimikrobielle Substanzen. Diese wirken gegen Gerüche und schädliche Insekten. Interessante Infos zu effektiven Mikroorganismen gibt es auch im Internet. Da finden sich weitere Aspekte zur positiven Wirkung von EM für Boden, Gewässer, Menschen, Pflanzen und Tiere.

Was ist das Geheimnis von effektiven Mikroorganismen?

Das Großartige an EM ist, dass diese Mikroorganismen gut miteinander harmonieren und eine stabile Einheit bilden. Die Photosynthesebakterien sind als älteste Lebensform der Erde so etwas wie Hauptakteur der EM. Dank ihrer Stoffwechselprodukte bleibt ein gesundes Gleichgewicht zwischen den anderen Mikroorganismen erhalten. Erdwärme und Sonnenlicht spenden für all diese Vorgänge die kostenlose Energie. Wichtig ist auch, dass EM viele Antioxidantien produzieren, die nicht erwünschte Oxidationen, also Sauerstoffverbindungen, verhindern.

Effektive Mikroorganismen gehören zu dem Typus aufbauende, fermentaktive, regenerative Mikroorganismen. Weiter gibt es viele sogenannte neutrale Mikroorganismen, die der jeweils dominierenden Gruppe schließlich folgen. Wenn also regenerative Mikroorganismen überwiegen, haben die abbauwilligen, degenerativen, fäulnisbildenden keine Chance. Denn die neutralen schließen sich dem positiven Aufbauprozess der regenerativen Mikroorganismen an.
 
Warum die Landwirtschaft so stark von EM profitiert
 
Der Vorteil ist, dass sich mit effektiven Mikroorganismen das mikrobielle Geschehen steuern lässt. Die breite Einsatzmöglichkeit von EM in der Landwirtschaft bringt weitere Vorteile. Beispielsweise als Sprühlösung, als Zusatz für Mist oder Gülle, überall ist EM verwendbar. Als Erfolg stehen die besseren Erträge zu Buche. Letztlich unterstützen EM sogar die Gesundheit von Mensch und Tier. Mikroorganismen brauchen im Gesamtsystem etwas Zeit, um die biologischen Vorgänge voll zu entfalten. Ob nach einem Monat oder nach einem halben Jahr, die positiven Wirkungen sind immer zu sehen: Durch Fermentierung werden aus organischen Abfällen wertvolle Substanzen. Gifte und unangenehme Gerüche minimieren sich. Antioxidantien, Proteine, natürliche Antibiotika und andere nützliche Substanzen entstehen dagegen. (Pd)
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