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   06.11.2018 

Produktivität steigern mit einem Pflug für Kleintraktoren

In der heutigen Zeit ist es extrem wichtig, die Wirtschaftlichkeit gerade auch kleiner Betriebe zu steigern. Dazu sind in der Regel robuste Maschinen notwendig. Um den Boden zu wenden oder zu lockern ist ein Ackerpflug das optimale Gerät für einen Kleintraktor.

Pflugfurche
Pflug im Einsatz (c) proplanta
Was genau ist ein Pflug?

Der Pflug ist ein landwirtschaftliches Gerät, welches zur Lockerung und Wendung des Ackerbodens genutzt wird. Frühe Formen des Pfluges wurden sogar schon Mitte des 5. Jahrtausends vor Christus eingesetzt, Spuren davon wurden im Kreis Rendsburg-Eckernförde, Dänemark und in den Niederlanden gefunden.

Das Pflügen mit einem Traktor Pflug dient unter anderem zur Durchlüftung des Bodens, als Unkrautbekämpfung, als Schädlingsbekämpfung und zur Vorbereitung des Feldes als Saatbeet.

Die Bestandteile eines Pflugs

Ein moderner Pflug - Beetpflug - setzt sich aus einer Grindel, der Zugvorrichtung, Einstellung der Arbeitstiefe, Sech und Meißel, Schar, und Streichblech mit Streichschiene zusammen.

- Grindel: die Verbindung des Pflugkörpers zu dessen Zugpunkt
- Schar: das horizontal schneidende Messer des Pfluges
- Sech: das vertikal schneidende Messer
- Streichblech: Schrauben- oder zylinderförmiges Blech, welches den geschnittenen Boden zur Seite leitet.
- Streichschiene: Unterstützung des Streichblechs
- Meißel: Vormesser des Schar, das sogenannte Vorschar
- Vorschäler - kleine Pflugkörper, die die oberste Erdschicht in halber Breite des Hauptkörpers abnehmen und seitlich ablegen.

Werden Vorschäler verwendet, kann man - bei geringer Arbeitsbreite - sehr tief pflügen.

Welche Arten von Pflüge gibt es?

Einscharpflug - der schmalste unter den Pflügen. Der Einscharpflug besitzt nur ein Messer. Der Boden mit diesem Pflug kann bis zu circa 25 cm tief umgepflügt werden. Der Einscharpflug eignet sich ab einer Motorleistung von 12 Ps. In der Regel kommen die Einscharpflüge mit Wechselscharen zwischen 14 cm und 36 cm Länge. Die Tiefe hält der Einscharpflug durch das stufenlos verstellbare Stützrad. Die Arbeitsbreite beträgt hier 20 cm.

2 Schar Pflug- Ein zweischariger Pflug eignet sich für Traktoren von 20PS bis 35 PS. Die Wechselscharen kommen in einer Länge zwischen 20 cm und 50 cm. Auch hier beträgt die Arbeitstiefe 25 cm, die Arbeitsbreite liegt allerdings bei 60 cm und sorgt für ein schnelleres Pflügen des Feldes. Bei der Auswahl des Zweischarpfluges sollte die Stärke des Traktors, die Bodenbeschaffenheit, die Länge der Messer und das Gewicht des Pfluges - 190 Kilo - bedacht werden.

3 Schar Pflug - Der Pflug mit drei Scharen eignet sich optimal für größere Felder, denn die Arbeitsbreite bei Dreischarpflug beträgt bis zu 90 cm.

Wendepflug - Der Wendepflug kann während des Transportweges hochgeklappt werden. Während des Einsatzes kann man den Wendepflug bequem während der Fahrt anheben und wenden.

Volldrehpflug - Auch der Volldrehpflug kann für den Transport hochgeklappt und arretiert werden und ist während der Fahrt absetz- und drehbar. Mit einem Volldrehpflug lassen sich aufgebrachte Düngemittel sehr gut und tief in den Boden einarbeiten.

Die richtige Einstellung und korrekte Bedienung eines Pfluges

Die Einstellung des Pfluges wird auf dem Feld in normaler Pflugtiefe vorgenommen.

Nicht nur der Pflug muss korrekt eingestellt sein, um richtig zu arbeiten, sondern auch der Reifendruck des Traktors spielt eine große Rolle. Nutzen Sie einen Pflug an einem Traktor mit unterschiedlichem Reifendruck, liegt der Pflug nicht gleichmäßig auf dem Boden auf und kann entsprechend auch nicht gleichmäßig arbeiten.

Auf die richtige Einstellung des Pflugbaumes muss geachtet werden. Der Pflugbaum muss parallel zum Boden stehen, damit gleichmäßig viel Erde über alle Vorschäler laufen kann. Das erreichen Sie über die Einstellung des Oberlenkers und mit der Kurbel am Hubarm. Wird ein Stützrad benutzt, belasten Sie es nur geringfügig, um weniger Druck auf das Erdreich auszuüben.

Vorschäler einstellen: den ersten Vorschäler so einstellen, dass dessen Spitze maximal 5 cm unter der Bodenoberkante verläuft. Die restlichen Vorschäler können Sie dann leicht an dieses Maß anpassen.

Die Boden wendende und die nicht wendende Bodenarbeit

Bei der Bodenbearbeitung des Ackers wird grundsätzlich in zwei verschiedene Methoden unterschieden. So gibt es die sogenannte "wendende Bodenarbeit" und die "nicht wendende Bodenarbeit". Die wendende Bodenarbeit ist die konventionelle Art der Bodenarbeit. Hier wird mit einem 4 Schar Pflug die Erde gelockert, gelüftet, gemischt und natürlich auch gewendet. Ziel bei der wendenden Bodenarbeit ist es, die Ackerfläche möglichst frei von vorhandenen Pflanzenresten zu bekommen. Nach der wendenden Bodenbearbeitung darf nur noch ein Anteil von weniger als 10 % an organischem Material auf der Erde zu sehen sein.

Die "nicht wendenden Bodenarbeit" ist eine Alternative zum Pflügen. Der Aufwand bei dieser Methode ist etwas geringer und statt einem Pflug wird ein Grubber oder eine Egge eingesetzt. Mit der Egge oder dem Grubber wird die Erde auch gemischt und gelockert, aber nicht komplett gewendet, wie es bei einem Pflug der Fall ist. Je nach Gerät bleibt hier ein Anteil von 20 % bis 40 % an organischem Material auf dem Feld sichtbar. (Pd)
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