Neue Wirkstoffgruppen gibt es nicht und bisher noch wirksame Präparate verlieren zunehmend an Wirkung. Besonders auf den Standorten auf denen bereits erste Wirkstoffgruppen nicht mehr eingesetzt werden können, beschleunigen nicht angepasste pflanzenbauliche Maßnahmen die Entwicklung von Herbizidresistenzen. Ein aktives und konsequentes Resistenzmanagement ist gefordert um eine ackerbauliche Produktion auf diesen Standorten zu sichern.
Was sind Resistenzen und wie entstehen diese?
Als Resistenz bezeichnen wir die Fähigkeit einzelner Biotypen einer Unkrautpopulation, bis dahin wirksame Herbizidbehandlungen zu überstehen. Bei der Kreuzresistenz sind Biotypen einer Population mit einem Resistenzmechanismus gegen mehrere Wirkstoffgruppen resistent. Eine Multiple Resistenz liegt vor, wenn die Biotypen einer Population zwei oder mehr unterschiedliche Resistenzmechanismen besitzen.
Die Wirkung eines Herbizids begründet sich in der Beeinflussung des Stoffwechsels in der Pflanze, Herbizide hemmen hier einen bestimmten biochemischen Prozess. Der Herbizidwirkstoff lagert sich an einer bestimmten chemischen Struktur in der Pflanze an. Verändert die Pflanze ihre chemische Struktur, verliert der Wirkstoff seine Anlagerungsstelle und damit auch seine Wirkung. Je spezieller ein Herbizid in den Stoffwechsel eingreift, umso besser ist die Wirkung, aber leider auch das Resistenzrisiko. So gibt es Mittel, bei denen schon nach 3 - 5 Jahren intensivem Einsatz erste Resistenzen auftreten können. (LWK-Niedersachsen)
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Veröffentlichung Herbizidresistenz (PDF 22kb)