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   28.04.2022 

Worauf man bei einem Getreidereiniger achten sollte

Die Getreidereinigung ist ein notwendiger Schritt in der Landwirtschaft und der Lagerung von Getreide.

Getreidereiniger
(c) proplanta
Durch die zunehmende Technisierung finden wir für diesen Zweck hilfreiche Maschinen, die diese Arbeit übernehmen. Worauf müssen wir als Landwirt oder Direktvermarkter achten, wenn wir einen Getreidereiniger kaufen möchten?

Warum Getreidereinigung?

Bevor wir Getreide einlagern können, müssen wir es reinigen. Das passiert meist in Getreidemühlen, Erfassungsstellen oder Lagerbetrieben. Nach der Ernte enthält das Mähdruschgetreide sonst potenzielle Verunreinigungen. Sie können der Gesundheit der späteren Verbraucher oder den Maschinen, die das Getreide weiterverarbeiten, schaden.

Zu diesen Verunreinigungen zählen zum Beispiel:

  • Giftige Unkrautsamen
  • Pilze
  • Bakterien
  • Mutterkorn
  • Steine
  • Metall
  • Beimischungen anderer Getreidearten

Dadurch, dass wir unerwünschte Bestandteile aussortieren, erhalten wir eine problemlose Lagerung und die bestmögliche Qualität für unser Endprodukt.

Wie funktioniert die Getreidereinigung?

Für die Getreidereinigung nutzen wir eine Maschine, beispielsweise die Agris Getreidereinigung. Das Mähdruschgetreide wird direkt von dem Feld in ihr Auffangbecken gefüllt. Dort arbeiten verschiedene Methoden daran, Fremdkörper zu entfernen. Der Reinigungsprozess besteht aus zwei Bestandteilen: der gröberen Schwarz- und der intensiveren Weißreinigung.

Schwarzreinigung

Ein Magnet filtert zunächst in einer groben Vorreinigung jegliche Metallteile aus dem Getreide. Danach kommt es zu einer kleinteiligen Reinigung. Siebe, Ausleser, Seperatoren und Luftstrom entfernen Teile mit der falschen Größe und unerwünschte Bestandteile wie Steine, Unkraut, Stroh oder Staub. Ein Trieur (Zellenausleser) sortiert Körner, die sich in der Länge von dem gewünschten Hauptgut unterscheiden, aus dem Getreide. Manche Geräte arbeiten zudem mit einem Farbsortierer, der das Gut anhand der Farben voneinander trennt.

Weißreinigung

Bei der Weißreinigung wird eine intensive Oberflächenreinigung der einzelnen Getreidekörner durchgeführt. Dabei werden Staub, Mikroorganismen und sonstige Umweltkontaminanten entfernt. Dazu werden Scheuer-, Bürst- und Schälmaschinen genutzt. Mit Reibung werden das Bärtchen und die Cellulose der äußeren Schale von dem Korn getrennt. Durch Luft werden die Körner entstaubt und schließlich mit Wasser gleichmäßig angefeuchtet.

Je nach Getreideart des Hauptguts ist dieser Vorgang milder oder intensiver. Für Vollkornerzeugnisse und Speisegetreide ist die Weißreinigung sehr wichtig. Bei der Herstellung von mineralstoffarmen Mehlen aus Weizen ist das Ablösen der Schalenschichten allerdings nicht gewünscht.

Unterschied zwischen Rundlochsieben und Langlochsieben

Die Auswahl der richtigen Siebe entscheidet darüber, welches Gut aus dem Getreide sortiert wird. Meist arbeiten wir hier mit mindestens drei Sieben. Durch das erste Sieb werden die Kerne entfernt, die größer sind als das Hauptgut. Danach landen die übrigen Teile auf einem zweiten Sieb, das die Kerne entfernt, die kleiner sind als das Endprodukt.

Dabei können wir zwischen Rundlochsieben und Langlochsieben auswählen. Entscheidend für die richtige Auswahl ist die Kornform, anhand derer sich das gewünschte Hauptgut von den Beimischungen unterscheidet.

  • Rundlochsieb: Das Rundlochsieb trennt die Körner entweder nach Breite oder Höhe, je nachdem, welches von beiden Maßen das größere ist. Unterscheiden sich Gut und Beimischung beispielsweise durch 3 mm Breite und 3 mm Länge bei einem, aber 3 mm Länge und 4 mm Breite bei dem anderen, werden bei einem Rundlochsieb mit Lochdurchmesser 3,5 mm nur die kleineren Kerne durchgelassen.
  • Langlochsieb: Das Langlochsieb trennt statt sich an dem größeren der Maße in Breite oder Höhe zu orientieren anhand des kleineren der beiden Maße. Bei dem oben genannten Beispiel würden die Kerne mit den 4 mm Breite also nicht von dem anderen Gut getrennt werden.

Oft werden beide Arten an Sieb miteinander kombiniert, aber an unterschiedlichen Positionen (beispielsweise Langlochsiebe eher unten als oben und umgekehrt) innerhalb einer Getreidereinigung angebracht. So wird in mehreren Siebdurchgängen auf verschiedenen Ebenen das Hauptgut von verschiedenen Beimischungen getrennt.

Fazit

Eine Getreidereinigung ist, wie der Name vermuten lässt, eine Maschine zur Reinigung von Getreide und Sonderkulturen. Diese Reinigung ist notwendig, bevor Getreide eingelagert wird. Ohne den Reinigungsvorgang kann es durch Fremdkörper Maschinen oder die Endverbraucher gefährden.

Mit Magneten, Sieben, Luft und mehr werden Gegenstände wie Metall, Steine und Unkraut oder Verunreinigungen durch Pilze und Staub von dem Hauptgut entfernt. Auch unerwünschte Beimischungen durch andere Getreidearten können so aussortiert werden, um das reinste Endprodukt zu erhalten. Für das Ergebnis ist vor allem die Auswahl und Anordnung der Siebe entscheidend. Sie bestimmen, welche Form und Größe an Korn als Hauptgut aus der Ernte gefiltert wird. (Pd)

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