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   07.01.2021 

Natürliche Verbesserung der Boden- & Wasserqualität

Ein Leben ohne Mikroorganismen ist nicht möglich. Zahlen- und massenmäßig übertreffen sie bei Weitem alle anderen Lebewesen, stellen sie doch ca. 70 % der globalen Biomasse.

Bodenqualität & Wasserqualität verbessern
Effektive Mikroorganismen fördern die Regeneration der Natur. (c) proplanta
Dabei sind die meisten Mikroorganismen, im Volksmund Mikroben genannt, Einzeller und nur unter dem Mikroskop zu erkennen. Sie setzen sich aus Bakterien, Pilzen, Algen und Protozoen zusammen und sind im allgemeinen Stoffkreislauf unersetzbar. Dabei haben sie zwei komplementäre Aufgaben.

Zum einen bilden sie als Produzenten die Grundlage vieler Nahrungsketten. Als Beispiel seien Mikroalgen zu nennen, welche in maritimer Umgebung als kleinste Nahrungseinheit gelten. Auf der anderen Seite wirken sie als Zersetzer. Sie bauen organische Materie zu anorganischen Stoffen ab. So retten sie z.B. eutrophische (umgekippte) Gewässer und haben eine reinigende Wirkung.

Im Boden gewährleisten Mikroorganismen den gesunden Stoffkreislauf, indem sie organische Substanzen in Nährstoffe umsetzen. Nebenbei stabilisieren sie die Bodenstruktur, verbessern die Wasserspeicherung und fördern das Pflanzenwachstum.

Aufgrund der fortschreitenden Umweltverschmutzung ist das ökologische Gleichgewicht vieler Böden und Gewässer aus den Fugen geraten. Deshalb werden im Labor des Familienunternehmens Multikraft seit geraumer Zeit sogenannte aktive Effektive Mikroorganismen (EMa) hergestellt. Diese lassen sich bequem dem Gießwasser und auch Dünger zusetzen. Die Produkte der Pioniere  in Ökologischer und nachhaltiger Landwirtschaft lassen sich bequem Gießwasser oder Dünger zusetzen. Wer also seinen Garten, seinen Teich, oder sein Beet nach korrekten ökologischen Kriterien anlegen möchte, kann Effektive Mikroorganismen kaufen und einsetzen. Daneben ist eine Ertragssteigerung in landwirtschaftlichen Bereichen auf natürlicher Basis ohne Giftstoffe gegeben.

Effektive Mikroorganismen in der Historie

Die Herstellung von EMa beruht auf japanischem Ursprung. Dort entwickelte Teruo Higa, Agrarwissenschaftler und Professor für Gartenbau, eher zufällig die Urlösung von EM. Er entdeckte in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts durch Arbeiten zum Mandarinen- und Melonenanbau die Wichtigkeit des Bodenlebens in Form von Kleinstlebewesen, welche das Wachstum und die Gesundheit von Pflanzen steigern oder schwächen. Bis dahin waren nur die physischen und chemischen Eigenschaften von Böden bekannt. Biologische Aspekte wurden noch wenig erforscht. Damals begann er seine Forschungen zu Mikroorganismen, indem er die Reste seiner nützlichen Mikroben auf einer Wiese entsorgte.

Bald fiel auf, dass der Rasenfleck, auf dem die Mikroorganismen ausgeschüttet worden waren, grüner und saftiger erschien und ein ausgeprägteres Wachstum aufwies als die Umgebung. Er ging davon aus, dass nicht einzelne Mikroben oder Stämme den Fortschritt verursachten, sondern ein Zusammenspiel mehrerer genau zusammenpassender Kolonien.

Jetzt war der wissenschaftliche Eifer geweckt und nach kurzer Zeit erwies sich, dass es drei Arten von Mikroben gibt. Zum einen sind da die regenerativen Stämme mit der Tendenz zu Wachstum und Vitalität. Diametral gegenüber verortete Higa die degenerativen Mikroorganismen. Diese sind zuständig für Zersetzung und Fäulnis.

Beide Sorten machen jeweils fünf Prozent der Gesamtmasse aus und verhalten sich dominant gegenüber dem großen neutralen Rest. Dieser kann sich sowohl degenerativ verhalten als auch regenerativ. Nach etlichen weiteren Versuchen fand er die optimale Mischung, welche heute als EM 1 bekannt ist.

Zusammensetzung und Produktion von EM

Bei der EM- Urlösung handelt es sich um ein Multimikroben-Präparat, welches sich aus einer Mischung von nützlichen und in der Natur vorkommenden Mikroorganismen zusammensetzt. Hauptbestandteile dieses Cocktails, der in der asiatischen Landwirtschaft seit Jahrzehnten Erfolge zeitigt, sind hauptsächlich vier Grundarten von Mikroben. So produzieren Milchsäurebakterien organische Säuren, welche das Wachstum von schädlichen Keimen hemmen. Photosynthese-Bakterien verwandeln bestimmtes organisches Material in Amino- und Nukleinsäuren und dienen als Energiequelle.

Hefekulturen besiedeln die Oberflächensubstanz der Bodenpartikel und Schwebstoffe im Wasser und produzieren Vitamine und Aminosäuren. Zudem behindern sie die Ausbreitung von Schimmel. Fermentaktive Pilze schließlich produzieren Alkohol und Ester sowie weitere antimikrobielle Stoffe, welche die Geruchsentfaltung blockieren.

Effektive Mikroorganismen können heute in großen Mengen in Fermentern unter Beimischung von Zuckerrohrmelasse hergestellt werden. Dies macht sie besonders interessant für Landwirtschaft und Tierhaltung, aber auch für Abwasserwirtschaft und Brachflächen. Sie dienen dem Naturschutz, sind sie doch biologisch neutral und verhindern eine Kontamination von Böden, Grundwasserkörpern und Oberflächengewässern. In der heutigen Zeit der Überbeanspruchung sämtlicher natürlicher Ressourcen eine willkommene Alternative. (Pd)

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