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   04.03.2022 

Ameisen in Haus und Garten gezielt vermeiden und bekämpfen

Sobald der Winter sich verabschiedet und die Temperaturen milder werden, beginnt die Zeit der Ameisen.

Ameisen in Haus und Garten bekämpfen
(c) proplanta
Werden sie von den Menschen oftmals als lästig empfunden, sind sie jedoch für das Ökosystem von zentraler Bedeutung. Dennoch, Ameisen lauern in den warmen Monaten wirklich überall. Eh man sich versieht, krabbeln sie durch die Küche oder machen den Garten unsicher.

Ameisen gibt es auf der ganzen Welt. Sie sind wahre Überlebenskünstler und halten es bei Temperaturen zwischen -28 und +50 Grad Celsius aus. Es stellt sich also tatsächlich die Frage, ob man Ameisen ganz und gar an ihrer Wanderschaft, auf der Suche nach Nahrung hindern sollte oder ob man ihre Streifzüge nicht besser eindämmt und sinnvoll nutzt. Es gibt jedoch einige Tipps, wie die kleinen Tierchen an ihren Erkundungstouren gehindert werden können.

Sind Ameisen gefährlich?

Es gibt unzählige Ameisenarten. Während einige nur herumkrabbeln und die menschliche Haut oder den Garten unsicher machen, können andere Arten durchaus gefährlich sein. Sie können, wenn sie sich bedroht fühlen, stechen, beißen oder sogar Ameisensäure versprühen.

Ameisen und ihre Bedeutung für das Ökosystem

Auch wenn sie von den Menschen als störend empfunden werden, für den natürlichen Kreislauf, also ein funktionierendes Ökosystem sind Ameisen im Garten sehr wichtig. So sorgen sie beispielsweise dafür, dass sich Krankheitserreger und Keime nicht unnötig verbreiten können. Nicht umsonst werden Ameisen auch oft als Gesundheitspolizei bezeichnet. Diese Erreger nehmen die Ameisen mit in ihr Nest, um ihre Brut zu versorgen. Außerdem stürzen sich Ameisen auf verschiedene Insekten, die Bäumen und Pflanzen sonst schaden könnten.

Ameisen sind immer auf Axe. Ständig bauen sie ihr Ameisennest aus, wovon jeder Gärtner etwas hat. Durch dieses Ausbauen ist es möglich, dass sich Pflanzensamen schneller in der Erde verbreiten können und alles, was der Gärtner angepflanzt hat, schnell wachsen und gedeihen kann. Ameisen sind also ein wichtiger Bestandteil für ein funktionierendes Ökosystem. Deshalb sollten sie nur dort bekämpft werden, wo sie wirklich Schaden anrichten können.

Ameisen im Garten gezielt bekämpfen

Nicht immer sollte Ameisen mit einem starken Gift der Gar ausgemacht werden. Lediglich, wenn die Tiere eine Gefahr für Menschen darstellen oder die Nahrungsmittelvorräte vernichten, sollte ein Kammerjäger gerufen, beziehungsweise Gift im Garten ausgelegt werden. Für die Pflanzen an sich, sind Ameisen kein Problem.

Es gibt allerdings eine Ausnahme, Ameisen lieben Blattläuse und den von ihnen produzierten wertvollen Honigtau. Hier sollte den Tieren schon der Kampf angesagt werden. Eine Möglichkeit,
Ameisen zu vermeiden oder zu stören ist der Einsatz von Nematoden. Diese eignen sich vor allem dann, wenn die Ameisen sich gern an feuchten Orten, wie etwa in der Nähe von Gewächshäusern oder Balkonkästen aufhalten.

Nematoden sind kleine Fadenwürmer, die es besonders feucht mögen. Auch gelten sie als natürlicher Feind der Ameisen und stürzen sich auf deren Larven. Die Ameisen werden dadurch nicht gleich ausgerottet. Vielmehr verlegen sie ihr Nest an einen anderen Platz. Mittel, in denen Nematoden enthalten sind, gibt es im Handel. Der Vorteil daran ist, dass diese Mittel weder schädlich für andere Pflanzen noch Tiere sind.

Eine weitere Möglichkeit ist, um junge Obstbäume Leimringe zu legen. Diese verhindern, dass die Ameisen an den Bäumen emporklettern und sich über die Blattläuse hermachen. Zudem bauen Ameisen im Garten gerne Haufen. Diese sollten jeden Tag durcheinandergebracht werden. So müssen die Ameisen immer wieder von vorne anfangen und können sich dort nicht einnisten.

Ameisen im Haus bekämpfen

Im Haus lassen sich Ameisen auf verschiedene Arten bekämpfen. Der Kammerjäger sollte allerdings nur gerufen werden, wenn sich tatsächlich eine Ameisenplage durchs Haus beweg, die Menschen und Nahrungsvorräte bedroht. Ameisen finden viele Wege, um ins Haus zu gelangen. Schlupflöcher wie offene Fugen sollten in einem ersten Schritt abgedichtet werden. Das ist allerdings nicht immer möglich, da Ameisen genau beobachten, wie sie ins Innere eines Hauses gelangen können, zum Beispiel auch durch Steckdosen oder ein Loch im Fensterrahmen.

Ameisen bewegen sich immer auf einer Art Straße ins Haus. Dabei folgen sie dem Duft, den ihr Vorgänger hinterlassen hat. Diesen Duftstrom gilt es zu unterbrechen, indem den Ameisen ein Geruch vorgesetzt wird, den sie nicht leiden können.

Typische Weihnachtsgerüche, von Zimt oder von Nelken, aber auch der Geruch von Zitrone hält Ameisen vom Weitergehen ab. Zudem wirken sich Thymian, Lavendel, Majoran oder Teebaumöl ebenfalls störend auf die Tiere aus. Um Ameisen vom Fußboden fernzuhalten, kann der Boden mit einem Essig- oder einem Zitronenreiniger gewischt werden.

Ein wichtiger Tipp noch zum Schluss. Damit sich Ameisen nicht über die Lebensmittelvorräte hermachen können, sollten Nahrungsmittel immer gut verschlossen gelagert werden. Bevor es also darum geht, eine giftige Spur auszulegen, können viele kleine Hausmittel beim Kampf gegen Ameisen in Haus und Garten helfen. (Pd)
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