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   17.04.2019 

Brennholz ganz einfach selbst fällen

Ein Feuer im Kamin sorgt nicht nur für wohlige Wärme, sondern auch für eine besondere Stimmung. Jahr für Jahr steigt die Nachfrage nach Brennholz.

Brennholz
(c) proplanta
Jedoch steigen auch die Brennholzpreise und um Kosten zu sparen wächst das Interesse an der eigenen Feuerholzbeschaffung. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann das bereits auf dem Boden liegende Holz im Wald gesammelt werden. Zum anderen besteht die Möglichkeit Bäume selbst zu fällen. Beide Methoden sind aber nicht nur besonders anstrengend, sondern auch ohne die entsprechende Genehmigung illegal. Generell ist aber selbst geschlagenes oder gesammeltes Brennholz kostengünstiger und nachhaltiger.

Da Wälder in Deutschland meist den Ländern, Gemeinden, Kommunen oder zum Teil auch Privatpersonen gehören, wird sowohl für das Sammeln als auch für das Fällen von Bäumen eine offizielle Genehmigung verlangt. Mit dem Holzleseschein darf herabgefallenes Holz oder liegengebliebenes Material von Waldarbeiten zu Brennholz gesammelt werden. Die Bescheinigung wird beim regionalen Forstamt über verschiedene Zeiträume ausgestellt. Diese reichen von nur einem Monat bis hin zu einem ganzen Jahr. Sobald die Genehmigung abgelaufen ist, kann diese beim Forstamt erneuert werden.

Wer sich selbstständig Kaminholz beschaffen möchte, kann dies nicht durch eigenmächtiges Fällen von Bäumen erreichen. Grund dafür ist das Gesetz zur Erhaltung des Waldes und zur Förderung der Forstwirtschaft im Bundeswaldgesetz. Dieses besagt, dass der Wald zu erhalten und gegebenenfalls zu vermehren ist, damit eine nachhaltige Bewirtschaftung gesichert werden kann. Der Grund dafür ist das wirtschaftliche Nutzen des Waldes, seiner Bedeutung für die Umwelt und die Erholung für die Bevölkerung.

Wer sich Brennholz selbst fällen möchte, muss sich an den jeweiligen Förster wenden. Der Förster erklärt welche Bäume gefällt werden dürfen und ob dafür bestimmte Gebiete von den Forstämtern freigegeben sind oder ob die Baumkronen von bereits gefällten Bäumen geschnittenen werden dürfen. Wenn alte und kranke Bäume gefällt werden müssen, übernehmen das die Forstwirte in der Regel selbst. Die meisten Landkreise stellen dafür den sogenannten Holzsammelschein aus.

Neben einem Holzsammelschein ist ein Motorsägenführerschein die Voraussetzung für das selbstständige Sägen und Fällen von Bäumen in einem staatlich verwalteten Wald. Für den Erhalt des Scheins, der vom Forstamt ausgestellt wird, ist ein zweitägiger Lehrgang notwendig. Der Lehrgang schult den richtigen Umgang mit der Motorsäge und soll Fehler mit schwerwiegenden Konsequenzen vorbeugen. Für den Lehrgang muss der Teilnehmer Volljährig sein.

Sobald der Holzsammelschein und der Motorsägenführerschein vorhanden sind, kann ein Baum für das eigene Brennholz gefällt werden. Damit sich die anstrengende Arbeit lohnt, sollte der Jahreszyklus der Natur genutzt werden. Daher sind die kalten Monate ideal und aus mehreren Gründen am besten geeignet. Bevor die Blätter an den Bäumen sprießen, ist weniger Feuchtigkeit im Holz, das auch ein schnellere trocknen begünstigt. Außerdem ist die Luftfeuchtigkeit zu dieser Jahreszeit deutlich geringer. Das heißt dem Holz bleibt mehr Zeit zum Trocknen. Das Spalten von gefrorenem Brennholz ist deutlich einfacher und die Arbeit auf dem harten Boden ist sauberer. Hinzu kommt, dass Pilze und Schimmel bei niedrigeren Temperaturen das Holz deutlich seltener befallen und Insekten so früh im Jahr noch nicht besonders aktiv sind. Dem Holz droht demnach keine Gefahr vor Schädlingen und es kann unter idealen Bedingungen gespalten und im Anschluss das restliche Jahr über getrocknet werden.

In den Sommermonatenbesteht zudem in einigen Bundesländern ein Verbot für den privaten Erwerb von Brennholz. Die genaue Zeitspanne variiert von Land zu Land. Der Grund dafür ist, dass sich in dieser Zeit viele Waldtiere in der Brut- und Setzzeit befinden. Diese würden durch das übermäßige Fällen von Bäumen gestört werden.

Im Wald sind die Zufahrtsmöglichkeiten oftmals sehr schwierig. Um das Holz ohne großen Kraftaufwand innerhalb des Waldes zu transportieren, eignet sich ideal eine Gitterbox, die sich mit einem Geländehubwagen transportieren lässt. Das Arbeitsgerät ist ideal für schwere Transporte auf unebenem Gelände. (Pd)
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