Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
   20.06.2022 

Lücken im Lebenslauf: Wie kann man sie plausibel erklären und sinnvoll füllen?

Bis vor gar nicht allzu langer Zeit galten die sogenannten Lücken im Lebenslauf als echtes Problem für alle Bewerber, die Karriere machen wollten.

Tipps Lebenslauf schreiben
(c) Yuri Arcurs - fotolia.com
Die Übergänge zwischen der Schulzeit, der Ausbildung und den verschiedenen Festanstellungen mussten optimalerweise nahtlos sein, da die Leistungsbereitschaft und der Arbeitswille des Bewerbers bei längeren Auszeiten schnell infrage gestellt wurden. Mittlerweile hat sich die Arbeitskultur jedoch nachhaltig geändert – und die ehemals gefürchteten Lücken stellen die Bewerber heutzutage nur noch selten vor echte Probleme. Allerdings sollten längere Auszeiten trotzdem plausibel erklärt werden, um eventuell aufkommende Missverständnisse von vornherein zu verhindern. Aber wie lassen sich die Lücken in der Vita denn eigentlich am besten erklären? Und wie kann man sie sinnvoll füllen, ohne dabei auf Unwahrheiten zurückgreifen zu müssen?

Ob längere Krankheit, betriebsbedingte Kündigung, ungewollte Arbeitslosigkeit oder freiwillige Auszeit – es gibt bekanntlich zahleiche Faktoren, die zu unschönen Lücken im Lebenslauf führen können. Und damit diese Lücken nicht zu einem Problem bei der Bewerbung werden, sollten man sie möglichst plausibel erklären können, ohne sie zu verheimlichen, zu beschönigen oder gar mit dreisten Lügen aufzufüllen. Gut zu wissen: In der Regel müssen derartige Auszeiten im beruflichen Werdegang erst dann näher erläutert werden, sofern sie mehr als acht bis zehn Wochen umfassen. Allerdings reicht es bei weitem nicht aus, die Lücken beispielsweise einfach durch das Weglassen der Monatsangaben im Lebenslauf unter den Tisch fallen zu lassen, da die meisten Personaler diesen Trick auf den ersten Blick erkennen können. Stattdessen sollte man von Anfang an offen und ehrlich mit den Lücken umgehen – aber wie funktioniert das denn eigentlich am besten?

So lassen sich längere Auszeiten im Lebenslauf am einfachsten erklären

Wer mit Lücken im Lebenslauf zu kämpfen hat, kann diese entweder anhand einer überzeugenden Erklärung näher erläutern oder mit möglichst glaubwürdigen Fakten füllen. Wichtig: Wer dabei auf Unwahrheiten zurückgreift, muss sogar noch nach Jahren mit ernsthaften Konsequenzen rechnen, da bewusste Lügen während der Bewerbung schnell zu einer fristlosen Kündigung führen können. Dementsprechend sollte man optimalerweise von Anfang an mit offenen Karten spielen und dem Personalchef zeigen, dass man nichts zu verheimlichen hat. Wer also zum Beispiel längere Zeit aufgrund einer Krankheit ausgefallen ist oder ein Familienmitglied pflegen musste, sollte das auch offen kommunizieren. Gleiches gilt auch in Bezug auf eine nicht selbst verschuldete Arbeitslosigkeit – allerdings empfiehlt sich hier eher der Begriff „berufliche Neuorientierung“. Tipp: Wer sich während der Auszeit fortbildet, beispielsweise durch einen Sprachkurs oder eine Weiterbildung, zeigt dem Personalverantwortlichen, dass man trotz der schwierigen Situation motiviert geblieben ist und die Auszeit sinnvoll genutzt hat.


Falls die Lücke durch eine Kündigung entstanden ist, sollte sie nur dann näher im Lebenslauf erklärt werden, sofern die Kündigung unverschuldet erfolgt ist (zum Beispiel durch eine betriebsbedingte Schließung der Abteilung oder der Insolvenz des Unternehmens). Wer hingegen aufgrund mangelnder Arbeitsleitung gefeuert wurde, sollte darauf am besten erst während des Vorstellungsgespräches näher eingehen, um sich die Chancen nicht schon von vornherein zu verbauen. Einen Sonderfall stellt eine längere Auszeit aus persönlichen Gründen dar – häufig auch Sabbatical oder Sabbatjahr genannt. Hier empfiehlt es sich, die dadurch entstandene Lücke möglichst präzise zu erklären, um dem Personaler zu zeigen, dass man nicht einfach nur auf der faulen Haut gelegen hat. Aber Achtung: Ein mehrmonatiger Urlaub kann nur dann als Sprachreise zu Weiterbildungszwecken angegeben werden, sofern offizielle Bescheinigungen oder sonstige Urkunden die Teilnahme beweisen.

Das Fazit: Lücken im Lebenslauf sind nur dann ein Problem, wenn man sie verschweigt

Abschließend sei gesagt, dass Lücken im Lebenslauf heutzutage effektiv gesehen nur dann zu einem echten Problem werden können, wenn man sie verheimlicht oder mit Dingen füllt, die schlicht und einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Gleiches gilt aber natürlich auch in Bezug auf das sogenannte Aufhübschen, wenn man zum Beispiel einen längeren Urlaub ganz dreist als Bildungsreise deklariert oder die Arbeitslosigkeit einfach als Phase der beruflichen Neuorientierung darstellt. Hier gilt: Wer zu stark übertreibt, muss quasi zwangsläufig damit rechnen, dass der Personalchef diese Tarnversuche entlarvt und die Einladung zum Vorstellungsgespräch verständlicherweise lieber an einen anderen Bewerber vergibt. Und noch ein kleiner Tipp: Falls man zu einem persönlichen Gespräch mit dem Recruiter eingeladen wird, sollte man auf jeden Fall damit rechnen, dass die Lücken nochmals thematisiert werden. Dementsprechend kann es keinesfalls schaden, sich ausführlich auf das Gespräch vorzubereiten, um die Fragen des Personalers ausführlich und lückenlos beantworten zu können. (Pd)

weitere Artikel
Kommentieren
Kommentieren
Status:
Name(Pseudonym):
Kommentar
Bitte Sicherheitsabfrage lösen: