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   23.09.2021 

Quinoa – kleines Korn mit großer Wirkung

Die Kraft von Chenopodium quino, so der botanische Fachbegriff, hat der Pflanze eine gewisse Berühmtheit eingebracht. Im Jahr 2013 zur Pflanze des Jahres gekürt, sind die winzigen Samen eine echte Protein-Bombe, die obendrein noch mehr wichtige Nährstoffe liefern.

Quinoa
Quinoa als sehr kleine Samen lässt sich in Salaten, Müslis und anderen Speisen bequem untermischen. In Südamerika gehören die Samen seit mehr als 6.000 Jahren zu den bedeutendsten Grundnahrungsmitteln. (c) Unsplash.com - Dan Dennis CC0 Public Domain
Die Quinoa-Pflanze

Quinoa stammt aus Südamerika und wurde wahrscheinlich schon von den Inkas als Grundnahrungsmittel konsumiert. Die robuste Pflanze zeigt sich unempfindlich gegenüber Witterungsbedingungen und gedeiht selbst auf kargen Böden. Weder Hitze noch Kälte stören das robuste Steingetreide, das selbst noch in Höhen von 4.000 Metern wächst.

Quinoa wird oft auch als Inka-Reis bezeichnet und ist ein Steingetreide aus Südamerika. Die robusten Eigenschaften geben die Pflanzen über ihre Samen weiter, weshalb Quinoa-Samen so voller Nährstoffe stecken.

Das über Jahrtausende hindurch kultivierte Lebensmittel wird heute überwiegend in Bolivien, Ecuador und Peru angepflanzt und geerntet. Dabei ist Quinoa nicht gleich Quinoa: Mehr als 120 Arten lassen sich in unfassbare 1.800 Sorten unterteilen. Zum Vergleich: Die Kartoffel ist weltweit mit rund 4.000 Arten vertreten und ist ebenfalls ein robustes Grundnahrungsmittel in vielen Regionen.

Die Inhaltsstoffe machen Quinoa zum Superfood

Der Begriff Superfood findet seit einigen Jahren in den Medien statt, wo immer wieder Gemüse, Früchte oder Samen aufgrund ihrer Inhaltsstoffe zum Super-Nährstofflieferanten erklärt werden. Anhand einiger Kriterien lässt sich festmachen, wann ein Lebensmittel zum Superfood erklärt wird:

  • Stammt aus Bio-Anbau oder darf sogar wild wachsen.
  • Enthält eine größere Menge gesunder Vital-, Wirk- oder Nährstoffe als andere Lebensmittel.
  • Der Geschmack ist dabei unerheblich.
  • Ist vollwertig und wirkt durch seine Ganzheit. Nicht nur ein Stoff oder ein Extrakt liefern die Wirkung, sondern das ganze Lebensmittel.
  • Gewisse Inhaltsstoffe fördern nicht nur die gesunde Ernährung, sondern können gegen Krankheiten und Beschwerden helfen.


Das Superfood gilt daher als Mischung aus Medizin und Lebensmittel. Fast täglich werden neue Studien veröffentlicht, wobei auch die Industrie viel versucht, um aus einem Lebensmittel ein begehrtes Superfood zu machen.

Eher unbekannte, exotische Lebensmittel werden schneller als Superfood anerkannt und gekauft. Heimische, bekannte Lebensmittel wie der vermeintlich langweilige Leinsamen liefert mehr Energie als Quinoa, liefert mehr Protein und Ballaststoffe.

Die aktuell bekanntesten Superfoods sind zum Glück oft einheimische Wildpflanzen wie Brennnessel oder Löwenzahn. Grünes Blattgemüse wie Spinat, Salate und Sellerie sind ebenfalls Superfoods, die allerdings weit weniger exotisch sind.

Quinoa ist vor allem durch ein beeindruckendes Spektrum essenzieller Aminosäuren bekannt geworden, die der menschliche Organismus nicht selbst herstellen kann. Dazu gesellen sich Vitamin E und große Mengen Eisen und Calcium. Darüber hinaus liefern die winzigen Samen große Mengen Kupfer, Magnesium und Mangan.

Die für den Körper wichtigen, essenziellen Aminosäuren bekommen Mischköstler auch durch Fleisch und Fisch. Wer sich hingegen vegetarisch oder vegan ernährt, muss sorgsam auf eine alternative Zufuhr achten. Um Mangelerscheinungen zu vermeiden, kann der regelmäßige Verzehr von Quinoa gute Dienste leisten. Auch für Sportler mit veganer oder vegetarischer Lebensweise liefert Quinoa vollkommen pflanzlich viel Energie und wichtige Nährstoffe.

Bei spezieller Ernährung ein Gewinn

Bei einer glutenfreien Ernährung oder einer Gluten-Unverträglichkeit müssen viele Menschen ihre gesamte Ernährung umstellen. Gluten befindet sich in Getreidesorten, was den Genuss von Brot und Backwaren, Pizza und Quiche unmöglich macht. Da es sich bei Quinoa allerdings nur scheinbar um ein Getreide handelt, kann es für eine glutenfreie Ernährung genutzt werden. Zum Backen ist es zwar nicht geeignet, kann aber Nudeln im Alltag gut ersetzen.

Wer unter Migräne und Kopfschmerzen leidet, sollte sich ebenfalls mit Superfoods auseinandersetzen. Zahlreiche Inhaltsstoffe zur Entspannung der Nerven oder Blutgefäße können durch die Ernährung für Linderung sorgen.

Superfoods nicht planlos konsumieren

Einfach nur drei Superfoods in einer Mahlzeit zu verarbeiten und dann zu essen, kann häufig vollkommen effektlos bleiben. Denn viele Nähr- und Inhaltsstoffe brauchen beispielsweise parallel ein gesundes Fett, um vom Körper überhaupt aufgenommen zu werden. Andersherum blockieren manche Nährstoffe andere oder werden überhaupt erst durch eine bestimmte Art der Zubereitung verdaubar.

Auch wenn man mit Superfoods abnehmen kann, Schmerzen lindern oder sogar bessere Laune bekommen soll, spielen doch auch weitere Faktoren eine wichtige Rolle beim Wohlbefinden. Viel Bewegung an der frischen Luft ohne Leistungsdruck zum Beispiel ist Balsam für die Seele. Hier baut der Körper durch leichte Bewegungen wie Spazieren Stress ab, tankt im Wald die speziellen Inhaltsstoffe der Luft und kann durch Sonnenlicht B12 aufbauen.

Detaillierte Informationen zu Quinoa mit allen Vorteilen, aber auch kleinen Risiken werden im Internet vielfach veröffentlicht und sollten vor einer Ernährungsumstellung zur Kenntnis genommen werden. Wer unter Beschwerden oder Krankheiten leidet, sollte diese unbedingt von einem Arzt abklären lassen. Darüber hinaus sollten Kinder nicht einfach genauso ernährt werden, wie die Erwachsenen es gerade gesund und trendy finden. Denn ein Körper im Wachstum hat ganz andere Bedürfnisse an eine gesunde Ernährung. (Pd)

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