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   24.11.2021 

Tipps für ökologische und faire Mode

Kleidung ist zum Wegwerfprodukt geworden. Ständig wechselnde, billige Kollektionen lassen das Modekarussell immer schneller drehen – mit verheerenden Folgen für Umwelt, Tiere und Menschen in den Produktionsländern.

Slow Fashion liegt im Trend
Heute Mode, morgen Müll (c) proplanta
Deshalb verabschieden sich immer mehr Menschen von Konsumrausch und Billigmarken: Slow Fashion liegt im Trend. Wie es mit Spaß gelingt, vom Shopaholic zum Slow-Fashion-Profi zu werden, zeigt das Umweltinstitut München im neuen E-Book „Slow Fashion Ratgeber – Dein Weg zum öko-fairen Kleiderschrank“.

Für Umwelt und Klima ist die globale Textilproduktion Gift: Gefährliche Schadstoffe verschmutzen die Produktionsstandorte, machen die ansässige Bevölkerung krank, verteilen sich weltweit über Luft und Gewässer und finden sich auch in unseren Kleidungsstücken wieder: Der größte Teil des Chemie-Cocktails wird zwar während und nach der Produktion aus den Textilien herausgewaschen. Doch immerhin zehn Prozent verbleiben in den Kleidungsstücken. Außerdem stößt die globale Textilproduktion jedes Jahr mehr als 1,2 Milliarden Tonnen CO2 aus. Das sind mehr klimaschädliche Emissionen als auf das gemeinsame Konto von internationalen Flügen und der Seeschifffahrt gehen.

Mehr als 100 Milliarden Kleidungsstücke werden jährlich weltweit produziert. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwanzig Jahren. In Deutschland kauft jede:r Erwachsene durchschnittlich 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr  – und wir tragen unsere Kleidung nur noch halb so lange wie vor 15 Jahren. Die Folge: Weltweit fallen jährlich 92 Millionen Tonnen an Textilmüll an. Wir ersticken im Kleidermüll.

„Dass wir immer mehr, immer billigere Klamotten kaufen können, ist nur möglich, weil sie fast nur noch in Niedriglohnländern produziert werden – und dabei Menschen, Tiere und Natur gnadenlos ausgebeutet werden“, sagt Verena Schmitt, die den „Slow Fashion Ratgeber“ für das Umweltinstitut entwickelt hat: „Wir wollen zeigen, dass der Umstieg von Fast auf Slow Fashion einfach ist und Spaß macht“, sagt sie. „Konkret heißt das: runter vom Gas beim Shoppen, mehr auf Qualität achten und Kleidung besser wertschätzen“.

Der „Slow Fashion Ratgeber“ gibt Einblicke, wie Kleidung hergestellt wird, nimmt die unterschiedlichsten Textilfasern unter die Lupe und klärt über grausame Praktiken wie Muelsing oder Lebendrupf auf. Praktische Anregungen zeigen, wie es schon durch simple Änderungen gelingt, zum Slow Fashionista zu werden und eine Übersicht zu Textilsiegeln informiert, welche Anforderungen das jeweilige Siegel an die Produktion der Kleider stellt. Das E-Book und ein gedruckter Miniratgeber mit den wichtigsten Tipps auf einen Blick kann beim Umweltinstitut unter umweltinstitut.org/slow-fashion kostenlos angefordert werden.

Vier Tipps für einen öko-fairen Kleiderschrank von Verena Schmitt, Umweltinstitut München

  • Liebe Deine Klamotten: Behandle deine Kleider gut und trage sie so lange wie möglich. Ein Loch oder ein kaputter Reißverschluss sind noch lange kein Grund, die Kleidung in den Müll zu schmeißen. Mit ein bisschen Übung und guten Ideen werden daraus deine neuen Lieblingsstücke.
  • Kauf Neues im Secondhandladen: In Secondhandläden und auf Online-Plattformen kannst du wahre Kleiderschätze finden. Damit schonst du nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Geldbeutel! Und wenn du ein Kleidungsstück loswerden willst, dann verkaufe, tausche oder verschenke es.
  • Sei wählerisch: Achte darauf, was in deiner Einkaufstasche landet. Überlege dir genau, ob du das Kleidungsstück wirklich brauchst, ob du es gut zu deinen anderen Kleidern kombinieren kannst und ob die Qualität stimmt. So lassen zum Beispiel gut verarbeitete Nähte und nicht zu dünne Stoffe auf eine lange Lebensdauer hoffen.
  • Halte die Augen offen: Einer Jeans siehst du nicht an, dass die verwendete Baumwolle von Kinderhänden gepflückt und bei der Produktion hochgiftige Chemikalien eingesetzt wurden. Textilsiegel geben Dir aber Auskunft darüber, unter welchen Bedingungen dein Kleidungsstück hergestellt wurde.

Quelle: Umweltinstitut München e.V.
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