Welche Angebote lohnen sich wirklich?

Studien haben ergeben, dass ähnlich wie durch den Geruch von Schokolade oder dem Verzehr von Käse auch beim Anblick eines Schnäppchens das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert wird. Wir haben das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben - wir haben Geld gespart und das ist vor allem unter den Teutonen eine positiv angesehene Eigenschaft.



Aber was macht Sinn bei der Schnäppchenjagd und wie vermeiden Sie unnötige Ausgaben?

Was ist ein Schnäppchen?

‘Ein Schnäppchen machen’ bedeutet, dass wir einen besonders günstigen Preis für etwas bezahlt haben, das im Normalfall teurer ist. Es kann sich dabei um Lebensmittel aus dem Hofer Flugblatt ab Donnerstag, Kleidung aus dem Zalando Onlineshop oder Haushaltsgegenstände aus dem dm-Drogerie Markt handeln - entscheidend ist der Preis.

Schnäppchen werden meistens sehr spontan gekauft. Der Käufer denkt nicht darüber nach, Vergleiche anzustellen, denn er ist jetzt im Laden mit zwei Gießkannen zum Preis von einer. Es ist auf einmal nicht wichtig, ob man überhaupt eine Gießkanne benötigt, geschweige denn zwei, denn es ist ja ein Schnäppchen. Die Verführung dient allein dem Verkäufer und hilft dem Käufer nicht dabei, sparsam zu sein.

Weniger spontan werden Sonderangebote beim Online-Shopping getätigt. Hier ist es einfacher, sich zunächst einen Überblick zu verschaffen und der Versuchung nicht sofort nachzugeben. Aber auch online locken Angebote überall und wenn man schon ein neues Handy bestellt, warum nicht gleich noch zwei Ersatz-Ladekabel dazu kaufen: sie sind gerade im Angebot.

Schnäppchen und Umweltbewusstsein

Konsum generell ist umweltschädlich, denn je mehr wir kaufen, umso mehr wird produziert: die Nachfrage regelt das Angebot. Besonders, wenn Dinge komplett kostenfrei abgegeben werden, denken die Wenigsten darüber nach, ob sie diese Sache wirklich brauchen. Was brauchen wir wirklich und was wird uns als unentbehrlich vorgegaukelt? Wie schaffe ich es, nachzudenken, bevor ich mich verleiten lasse, etwas zu kaufen, was danach nicht verwendet wird?

Das Entscheidende ist, sich anzugewöhnen, eine Pause einzulegen und sich aktiv der Versuchung des Impulskaufes zu entziehen. Nach einer Weile wird das zur zweiten Natur und Sie werden immer weniger anfällig für ‘das schnelle Schnäppchen’.

Wege aus der Schnäppchen-Falle

Verbraucherzentralen empfehlen mindestens zwei Preissuchmaschinen online zu nutzen, bevor Sie sich zum Kauf eines Produktes entscheiden. Nehmen Sie sich Zeit und bringen Sie in Erfahrung, welches das günstigere Angebot ist. Das gleiche gilt für den Kauf im Geschäft.

Widerstehen Sie dem Druck, der durch Countdowns und Ähnliches aufgebaut wird. Die Chance ist hoch, dass ein ebensolches Angebot wieder auftaucht, wenn nicht morgen, dann in einer Woche und bis dahin haben Sie ausreichend Zeit, sich ausgiebig zu informieren und noch einmal zu hinterfragen, ob der ersehnte Gegenstand wirklich ein Must-have ist.

Löschen Sie im Browser hinterlegte Daten in kurzen Abständen. So wird gewährleistet, dass Sie nicht nur das sehen, was das Internet für Sie auswählt. Verwischen Sie Ihre digitale Spur so gut es geht.

Denken Sie immer an Ihr Widerrufsrecht. Im Normalfall können Sie jedes online gekaufte Produkt innerhalb von 14 Tagen ohne Angaben von Gründen zurückgeben.

Fazit

Es ist nicht einfach, sich der Schnäppchenjagd zu widersetzen, aber durchaus möglich und aus vielerlei Gründen erstrebenswert. Als vorrangig ist die Nachhaltigkeit zu sehen. Es ist nicht umweltfreundlich zu konsumieren. Überlegen Sie vor jedem Kauf, ob Sie das Produkt wirklich brauchen, ob Sie es auch secondhand erstehen können und finden Sie eine andere Möglichkeit, sich selbst zu belohnen. (Pd)