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   25.02.2021 

Ist es legal, CBD anzubauen? So sieht die Rechtslage aus.

Zwar ist Cannabis zu medizinischen Zwecken inzwischen seit 2017 legal. Das bedeutet jedoch nicht, dass Privatpersonen das Cannabidiol uneingeschränkt selbst anbauen dürfen.

Rechtslage zum Hanfanbau
(c) proplanta
Im Gegenteil: Wer Cannabis im eigenen Garten oder in der Wohnung anbaut, begeht aus rechtlicher Sicht eine Straftat. Der nachfolgende Artikel zeigt auf, wie die Gesetzeslage in Deutschland zum Cannabis-Anbau aussieht.

Der Anbau von Nutzhanf jeglicher Art ist in Deutschland verboten

Privatpersonen, aber auch gewerblichen Betreibern ist es gesetzlich untersagt, Cannabis als Rauschmittel anzubauen. Schließlich gehört Cannabis laut dem Betäubungsmittelgesetz zu den nicht verkehrsfähigen Substanzen. Für Produkte, die ein CBD Shop wie Justbob anbietet, gelten die betäubungsmittelrechtlichen Regelungen, sobald diese aus Cannabisextrakten gewonnen werden. Es sind nur diejenigen Pflanzen ausgenommen, die EU-zertifiziertes Saatgut oder einen niedrigen THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent enthalten. Dennoch bedeutet dies für Privatpersonen nicht, dass sie automatisch Nutzhanf anbauen können. Vielmehr vergibt die Bundesregierung Ausnahmeregelungen. Diese beschränken sich bisher auf wissenschaftliche oder gewerbliche Zwecke. In jedem Fall müssen missbräuchliche Zwecke ausgeschlossen werden. Hersteller dürfen nur CBD anbauen, das einen sehr niedrigen THC-Gehalt aufweist.

Für legalen Anbau ist eine Lizenz notwendig

Jeder, der Cannabis in der Bundesrepublik anbauen möchte, muss eine Lizenz bei der Cannabisagentur des Bundes beantragen. Für Privatpersonen ist es generell nicht möglich, heutzutage diese Lizenz zu bekommen. Auch industrielle und gewerbliche Produzenten müssen oft lange auf die Genehmigung warten. Hobbyanbauer haben also rein von der Gesetzeslage her kaum eine Chance, CBD aus Cannabisextrakt anzubauen. Wer gegen die derzeitige Gesetzeslage verstößt, muss mit harten Strafen rechnen. Für die Justiz ist der illegale Anbau kein Kavaliersdelikt. Verfügt jemand nicht über die erforderliche Sondergenehmigung oder überschreitet den zulässigen THC-Gehalt, droht eine bis zu zwölfmonatige Freiheitsstrafe.

Welche Betriebe CBD in Deutschland legal anbauen dürfen

Mit der gesetzlichen Regelung sollen missbräuchliche Zwecke verhindert werden. Deshalb dürfen lediglich spezielle Betriebe mit einer Genehmigung CBD-Hanf anbauen und weiterverarbeiten. Darunter fallen prinzipiell viele landwirtschaftliche Unternehmen mit einer festgelegten Mindestgröße. Andere Firmen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors – auch Imkereien, Weinbauer, Binnenfischer oder Forstwirtschaften – sind vom Nutzhanf-Anbau ausgeschlossen. Eine Ausnahme gilt für Unternehmen, die laut Beihilfegewährung nach der EU-Verordnung Nr. 1307/2013 infrage kommen.

Die Rechtslage für den Handel mit CBD-Produkten: Was ist erlaubt?

Beim Handel mit CBD-Produkten gilt: Auch die Blüten dürfen nur an Wissenschaftler oder Gewerbetreibende übergeben werden. Es ist verboten, CBD-Blüten an Privatpersonen zu verkaufen. Zwar bedeutet allein der Besitz für einen Kunden keine Strafverfolgung, doch muss er im Zweifelsfall eine Beweispflicht erbringen. Im Falle einer Kontrolle wäre nachzuweisen, dass es sich um eine CBD-Blüte mit niedrigem THC-Gehalt handelt.

Auch andere Produkte wie Tee oder Duftkissen dürfen nicht an Privatpersonen verkauft werden. Da sie faktisch aus zerkleinerten Blüten bestehen, schließt die Politik auch hierbei Missbrauch zu berauschenden Zwecken nicht aus. Bei Hanfsamen sieht die Rechtslage laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel etwas anders aus. Theoretisch bleiben der Anbau und der Verkauf der Samen strafbar, der Besitz als solcher ist wiederum eine rechtliche Grauzone.

Daneben gibt es CBD-haltige Produkte, die für Privatpersonen uneingeschränkt zugänglich sind. Dazu gehören Cannabisextrakte, deren THC-Gehalt unter dem gesetzlichen Richtwert liegt. Auch bestimmte Kosmetik-Produkte wie Cremes sind legal erhältlich. Bei diesen müssen Hersteller ebenfalls nachweisen, dass sie die Produkte nicht zu Rauschzwecken veräußern.

Anbau von CBD – was wird zukünftig gelten?

Wie sich die Rechtslage in Deutschland zukünftig entwickelt, ist generell noch nicht absehbar. Fest steht, dass immer mehr Länder die strengen Regeln zum Cannabis-Anbau lockern. In einigen Bundesstaaten der USA etwa ist der Anbau von Cannabis für den Eigenbedarf inzwischen rechtlich erlaubt. Auch in Uruguay ist es Privatpersonen gestattet, maximal sechs Hanfpflanzen für den Eigenbedarf anzubauen. Es bleibt abzuwarten, wann und ob es Privatpersonen in Deutschland zukünftig gestattet ist, Hanfpflanzen selbst anzubauen. (Pd)
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