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Bewerbungsgespräch (c) stockyimages - fotolia.com
Dienstag, 19.03.2024
Bewerbungsschreiben: Tipps und häufige Fehler

Eine unpersönliche Anrede, ein langweiliger Einleitungssatz und abgedroschene Formulierungen – beim Verfassen eines Bewerbungsbriefes kann so einiges schief gehen. Um mit seinen Anschreiben aus der Masse herauszustechen, bedarf es vor allem Kreativität und Originalität. Welche Fehler Sie beim Verfassen Ihres Bewerbungsschreibens auf keinen Fall machen sollten, verraten Ihnen die folgenden Tipps.

Sie sind auf der Online-Suche nach einem kostenlosen Muster-Bewerbungsschreiben? Ersparen Sie sich die Mühe und strengen Sie Ihr Köpfchen an! Denn ein ausgefuchster Bewerbungsbrief zeichnet sich vor allem durch Einfallsreichtum, Originalität und Individualität aus! Übernehmen Sie auf gar keinen Fall abgedroschene Formulierungen aus langweiligen, eintönigen und wirklich fast immer gleich aussehenden Bewerbungsvorlagen. Damit Ihr Bewerbungsbrief einen bleibenden Eindruck hinterlässt, sollten Sie ihm eine Prise Persönlichkeit gönnen - denn genau danach suchen gute Personaler! Vermeiden Sie folgende Fehler beim Schreiben Ihres Bewerbungsbriefes:

1. Unpersönliche oder fehlerhafte Anrede

Wenn der Name des Personalverantwortlichen nicht aus der Stellenanzeige hervorgeht, fangen Sie den ersten Satz Ihres Bewerbungsbriefs nicht mit der Standard-Formulierung „Sehr geehrte Damen und Herren…“ an. Eine solche Anrede wirkt nicht nur unpersönlich, sondern zeigt, dass Sie sich nicht viel Gedanken über eine geeignete Einleitung gemacht haben. Wenn Sie den Namen des Personalers nicht wissen, sollten Sie sich zumindest die Mühe machen, den Ansprechpartner auf einem anderen Wege - entweder Online oder per Telefon – zu ermitteln. Je individueller Ihr Anschreiben, desto besser!

2. Abgedroschene Einleitungssätze

Der Einleitungssatz Ihres Bewerbungsschreibens ist ein entscheidendes Kriterium dafür, ob Sie die Aufmerksamkeit des Personalers auf sich ziehen oder nicht. Bedenken Sie, dass ein Personaler täglich mehrere Bewerbungen auf dem Tisch liegen hat, die sich alle irgendwo ähnlich sind. Um seine Begeisterungsfähigkeit zu wecken, müssen Sie sich einen originellen Einleitungssatz einfallen lassen, der beim Adressaten möglichst viele Emotionen hervorruft. Überraschen Sie den Leser mit dem ersten Satz, stimmen Sie ihn neugierig und versuchen Sie sein Interesse zu wecken! Seien Sie alles, außer langweilig! Und bitte Finger weg von typischen Floskeln wie zum Beispiel: "Hiermit bewerbe ich mich auf die Stelle X...“.

3. Lebenslauf langweilig nacherzählen

Sie haben das Studium in Rekordzeit abgeschlossen, mehrere Jahre Berufserfahrung durch Praktika gesammelt und das Sprechen von zwei Fremdsprachen beherrschen Sie fließend? Viele Bewerbungsschreiben hören sich erstaunlich ähnlich an und sind eine langweilige Nacherzählung des Lebenslaufs. Vermeiden Sie eine Nacherzählung bloßer Fakten, die ohnehin schon im Lebenslauf stehen! Bringen Sie mit Ihrem Bewerbungsbrief vielmehr zum Ausdruck, was Sie an der Stelle fasziniert, warum Sie der ideale Kandidat dafür sind und welches Know-how Sie dazu einbringen können. Fassen Sie dafür Ihre Leistungen, Erfahrungen und Erfolge zu einer knackigen und kurzen Selbstpräsentation zusammen. Wichtig ist es, im Bewerbungsschreiben durchschimmern zu lassen, dass Sie für die Stelle brennen.

4. Manipulative Formulierungen

Sie sind der ideale Kandidat für die ausgeschriebene Stelle? Schön, dass SIE das so sehen. Doch Sätze à la „…wie Sie sehen, bin ich der ideale Kandidat für die ausgeschriebene Stelle“, wirken ziemlich plump und der Personaler wird Ihrem manipulativen Formulierungsversuch schnell auf die Schliche kommen. Vermeiden Sie solche Sätze! Der weitaus clevere Weg ist, den Personaler selbst zu dieser Erkenntnis kommen zu lassen. Das heißt, schreiben Sie den Bewerbungsbrief so, als wäre die Jobposition oder die Praktikumsstelle genau auf Sie zugeschnitten. Überlassen Sie aber auf jeden Fall dem Personaler die Entscheidung, ob Sie für die Stelle geeignet sind oder nicht. Denn das ist sein Job und nicht Ihrer!

5. Fehlende Belege

In unzähligen Bewerbungsschreiben liest man „Ich bin motiviert und belastbar und ein guter Teamplayer, und, und, und…“. Doch meistens fehlen die konkreten Beispiele und Belege dafür. Nur weil Sie etwas behaupten, heißt das noch lange nicht, dass es auch tatsächlich stimmt. Daher: Vermeiden Sie eine bloße Aneinanderreihung von Adjektiven um den Personaler zu verdeutlichen, dass Sie ein wahrer Glückstreffer sind! Vermutlich wird man schnell an Ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln. Nehmen Sie stattdessen zwei bis drei positive Eigenschaften heraus die Sie wirklich auszeichnen und beweisen Sie in wenigen Sätzen, Ihre besonderen Fähigkeiten. Belegen Sie zum Beispiel Ihre Belastbarkeit durch das zeitintensive berufsbegleitende Studium.
Lebenslauf (c) SolisImages - fotolia.com
6. Vorlagen übernehmen

„In meiner Aufgabe als Teamleiter konnte ich den Output erheblich steigern.“ Phrasen und Formulierungen wie diese stammen meist aus sogenannten Musteranschreiben, wie man Sie zuhauf im Internet findet. Um das Grundgerüst mit der passenden Form und Struktur für das Anschreiben zu finden, können solche Vorlagen natürlich nützlich sein. Allerdings sollten Sie nicht ganze Sätze davon übernehmen! Denn meistens kennen auch die Personalverantwortlichen diese Muster und Vorlagen! Kopieren Sie keine Textphrasen und langweilen Sie nicht mit pauschalem Blabla. Wenn Sie Erfolge vorweisen können, seien Sie konkret und punkten Sie mit nachprüfbaren Fakten.

7. Schlusssatz im Konjunktiv

„Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn…“ Vermeiden Sie den Konjunktiv! Er schwächt den Satz ab und macht Sie kleiner als Sie sind. Denn jemand der Sätze mit „glaube, würde oder könnte“ formuliert, wirkt sofort unsicher. Der Schlusssatz sollte selbstbewusst, freundlich und motiviert klingen und nicht zum Ausdruck bringen, dass Sie Zweifel daran haben, dass man sich bei Ihnen melden wird. Schließlich haben Sie etwas zu bieten!

8. „Liebe Grüße“ als Schlussrede

Am Ende Ihres Bewerbungsschreibens sollten Sie auf keinen Fall zu persönlich werden. Die vertrauliche Abschlussfloskel "Liebe Grüße" hat in einer Bewerbung nichts verloren und sollte nur Freunden oder Kollegen vorbehalten bleiben. Mit der Standard-Formel "Mit freundlichen Grüßen" machen Sie zwar nichts falsch. Sie ist aber auch ein bisschen langweilig. Etwas origineller und zugleich persönlicher ist: "Mit besten Grüßen nach [Ort des Arbeitgebers]". So bauen Sie am Ende erneut einen Bezug zum Empfänger ein und beweisen Empathie. 

9. Gehaltsvorstellung fehlt

Unternehmen stellen in Ihrem Jobangebot oft die Frage nach der Gehaltsvorstellung. Ignorieren Sie diese nicht! Falls Sie die Gehaltsfrage absichtlich nicht beantworten wollen, um sich Möglichkeiten offen zu lassen, kann der Eindruck entstehen, dass Sie die Anzeige nicht sorgfältig gelesen haben. Recherchieren Sie daher intensiv, welche Gehaltsvorstellung für die Position und Branche realistisch ist. (proplanta)
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