Das soziales Verhalten der Kühe ist ein Teil des natürlichen Herdenverhaltens. Es beeinflusst Fresszeiten, Wiederkäuzeiten und Wasseraufnahme. Dominante Kühe können rangniedere Kühe am Fressen, Trinken und Niederlegen hindern. Rangniedere Kühe sind oft die Erstkalbinnen und kürzlich umgestallten Kühe, während ältere und große Tiere oft einen hohen Rang haben. Das Sozialverhalten untereinander ist direkt nach der Fütterung oder nach dem Melken am stärksten ausgeprägt.
Rinder haben ein grundlegendes Bedürfnis nach Körperkontakt. Das gegenseitige Belecken festigt die soziale Bindung. Auch die Rangordnung spielt bei der Ausübung eine Rolle. Tiere mit einem ähnlichen Rang pflegen (belecken) einander öfter als Tiere mit sehr unterschiedlichen Rängen. Diese Form der Körperpflege ist oft mit einem Wechsel der Aktivität verbunden, z.B. vor oder nach einer Pause. Es scheint außerdem einen beruhigenden Effekt zu haben, nachdem Unruhe geherrscht hat.
Rinder brauchen den Körperkontakt und wenn diesem Bedürfnis nicht nachgegangen werden kann, z.B. aufgrund von Anbindehaltung, wird sich das Bedürfnis aufstauen und sich in gesteigerter Körperpflege äußern, sobald sich die Möglichkeit bietet.
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