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Ostallgäu, Landkreis - Raps - Ernteerträge 2003 / 2010 / 2014 / 2016 / 2018

Raps: Anbaufläche & Erträge

Der Winterraps ist in Deutschland mit großem Abstand die dominierende Ölfrucht. Im Herbst 2019 haben die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland auf 952.700 Hektar Ackerland Winterraps für die Ernte 2020 ausgesät. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, liegt die Aussaatfläche von Winterraps für die kommende Ernte damit um 100.800 Hektar (+12 %) über den Anbauflächen von 2019. Nachdem die Anbaufläche von Winterraps 2019 als Folge der langanhaltenden Trockenheit zur Aussaat im Herbst 2018 auf den niedrigsten Wert seit der Jahrtausendwende gesunken war, steigt die Aussaatfläche nun in fast allen Bundesländern wieder. Das Niveau früherer Jahre wird jedoch noch nicht erreicht.

Die stärksten Einbrüche gegenüber dem sechsjährigen Durchschnitt verzeichnen im Anbaujahr 2019 Sachsen-Anhalt (-56,5 %), Hessen (-53,6 %) und Brandenburg (-49,4 %). Eine noch niedrigere Anbaufläche gab es zuletzt im Jahr 1996. Der durchschnittliche Hektarertrag ist nach dem enttäuschenden 2018 (knapp 30 dt/ha) in 2019 wieder angestiegen und lag bei 33,4 dt/ha; damit wurde der sechsjährige Durchschnitt um 9,6 % unterschritten.

Am geringsten fiel 2019 der durchschnittliche Hektarertrag in Brandenburg mit 24,0 dt/ha, am höchsten in SchleswigHolstein mit 37,8 dt/ha aus. Dabei variieren die Einzelergebnisse noch stärker in Abhängigkeit von der Bodengüte und der Wasserversorgung während der Vegetationszeit. Eine noch geringere Rapsernte wurde zuletzt im Jahr 1997 eingefahren.

Die seit einigen Jahren rückläufige Flächenentwicklung beim Raps lässt erkennen, dass die Anforderungen an das ackerbauliche Können bei der Bestandsführung in Zeiten zunehmender Witterungsextreme steigen. Raps weist zudem eine geringere Ertragsstabilität als andere Kulturpflanzen auf und leidet stark, wenn er von Schädlingen befallen ist. Zum optimalen Gedeihen braucht der Raps einen tiefgründigen, gut strukturierten Boden und eine ausreichende Wasserversorgung, wobei der Wasserbedarf während des Schossens und der Blüte am höchsten ist.

Das Max Rubner-Institut bezifferte 2019 den mittleren Ölgehalt mit 41,6 % (auf Basis 91 % Trockensubstanz und 2 % Besatz). Der Ölgehalt als wesentliches Qualitätskriterium lag 2018 mit 43,5 % über dem Vorjahreswert (42,7 %). Bei den Winterrapssorten behauptete 2018 erneut die Sorte "Avatar" (13,8 %) den Spitzenplatz. Die Sorte "Bender" (12,0 %) rückte auf Platz zwei vor und wurde gefolgt von den Sorten "Penn" (9,6 %) und "Hattrick" (4,9 %).

Neben Raps werden auf rd. 35.000 ha noch weitere Pflanzen zur Ölgewinnung angebaut. Das Gros davon entfällt auf die Körnersonnenblumen. Hier wuchs die Anbaufläche in diesem Jahr um 15,4 % auf rd. 22.500 ha. Der Anbauschwerpunkt liegt mit rd. 10.500 ha in Brandenburg und rd. 3.900 ha in Sachsen-Anhalt. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland bei einem Ertrag von 18,2 dt/ha rd. 36.000 t Sonnenblumen geerntet.


Quellen: Statistische Daten des Bundes und der Länder, © GeoBasis-DE / BKG (2020), Leaflet
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